Das Unwetter in der Nacht zu Mittwoch hat für zahlreiche Stromausfälle in Bayern gesorgt. Betroffen war das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in den Regionen Oberbayern und Ostbayern, wie ein Sprecher mitteilte. Auch am Morgen seien noch Tausende Haushalte ohne Strom, die Wiederversorgung gehe jedoch zügig voran, hieß es.
Grund für die Ausfälle waren den Angaben zufolge Blitzeinschläge in mehrere Umspannwerke. Diese waren demnach zwischen Dienstag, 23.30 Uhr und 1.00 Uhr am Mittwoch spannungslos, konnten aber zügig wieder ans Netz genommen werden. Betroffen von den länger anhaltenden Stromausfällen in der Nacht waren den Angaben nach mehrere zehntausend Haushalte.
In Ostbayern gab es unter anderem Stromausfälle in Herrngiersdorf im Landkreis Kelheim und im Raum Schierling im Landkreis Regensburg.
In der Nacht von 11.07.2023 auf 12.07.2023 sorgten unwetterartige Gewitter in ganz Niederbayern für eine Vielzahl an Einsätzen für die Polizei. Es kam zu rund 90 Verkehrsbehinderungen unter anderem durch umgestürzte Bäume oder Schilder, die auf den Fahrbahnen unterschiedlichster Straßen lagen.
Die Unwetter waren bei drei Verkehrsunfällen, bei denen lediglich Sachschaden entstand, ursächlich. In der Nähe von Rohr i.NB und auf der Bundesstraße 20 bei Loitzendorf stürzte jeweils ein Baum auf ein Auto. Die Insassen blieben unverletzt. Bei Pocking kippte ein Lkw-Gespann durch den starken Wind um. Der Fahrer kam dabei nicht zu Schaden.
In den Landkreisen Landshut und Deggendorf wurden regionale Stromausfälle gemeldet. Unter anderem kam es in Grafentraubach, Oberotterbach und Osterhofen zu Beinträchtigungen am Stromnetz.
Im Laufe des Vormittags des 12.07.2023 wurden noch Schäden aus der Nacht bei der Polizei gemeldet. Bislang kamen keine Personen durch die unwetterartigen Gewitter zu Schaden.
Von der Polizei Oberpfalz gibt es noch keine offizielle Gewitter-Bilanz. Mehreren Medienberichten zufolge gab es fast 100 Einsätze. Verletzt wurde niemand. Die Einsatzkräfte mussten sich überwiegend um umgestürzte Bäume und kleinere Unfälle durch herumfliegende Äste kümmern.
In Willmannsberg, einem Ortsteil von Altenthann ist in der Nacht ein Biltz in das Haus eingeschlagen. Das führte zu einem Brand der Isolierung und weiteren Beschädigungen am Haus. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Es entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro. Personen wurden nicht verletzt.
Zahlreiche umgestürzte Bäume und beschädigte Oberleitungen sorgten am Morgen in weiten Teilen Bayerns für Einschränkungen im Bahnverkehr. Im gesamten Netz der S-Bahn München waren am Morgen zunächst keine Fahrten möglich. Als Grund wurden «witterungsbedingte Beeinträchtigungen» genannt. Auf mehreren Linien wurde ein Ersatzverkehr eingerichtet
Im Großraum Allgäu berichtete die Deutsche Bahn am Morgen von Unwetterschäden und Beeinträchtigungen des Zugverkehrs. Zugfahrten seien weiträumig eingestellt worden, hieß es. Beeinträchtigungen gab es auch auf den Strecken der Bayerischen Regiobahn und der Südostbayernbahn.
Auch für den Fernverkehr hatte das Unwetter Folgen. Durch eine Sperrung bei Günzburg ist die Strecke München-Augsburg-Ulm am Morgen eingeschränkt. Gesperrt ist laut Bahn auch die Strecke Rosenheim-Salzburg sowie die Strecke München-Lindau-Schweiz aufgrund einer Sperrung bei Kißlegg in Baden-Württemberg.
In den Landkreisen Rosenheim und Ingolstadt mussten Einsatzkräfte aufgrund des Unwetters laut Polizeiangaben mehr als 200 Mal ausrücken. Dort beschränkten sich die Notfälle größtenteils auf entwurzelte Bäume und abgerissene Äste. So stürzte im Landkreis Rosenheim ein Baum auf ein Auto und die Baustellenbeschilderung auf einer Autobahn bei Regensburg wehte auf die Fahrbahn. In Augsburg stürzte ein Baugerüst um.
PP Niederbayern / dpa / MB