Das Grundwasser in Bayern und der Oberpfalz ist immer noch stark belastet, weshalb ein schnelles Handel notwendig ist.
Vor über 20 Jahren hat die Europäische Union eines ihrer wichtigsten Gesetzeswerke zum Schutz des Wassers erlassen, die Wasserrahmenrichtlinie. Sie hat das Ziel, Flüsse und Grundwasser innerhalb von 15 Jahren wieder in einen „guten Zustand“ zu bringen, das heißt, dass das Grundwasser frei von Nitrat und Pestiziden sein soll. Wie das Landesamt für Umwelt in seinen Umweltindikatoren feststellt, hat sich bis heute die Situation in Bayern und so auch in der Oberpfalz nicht verbessert.
Die Oberpfälzer Grünen Abgeordneten Jürgen Mistol und Anna Schwamberger mahnen dringendem Handlungsbedarf für die Oberpfalz an. Anna Schwamberger sagt dazu:
„Die gemessenen Werte bei uns in der Oberpfalz sind höchst alarmierend. Ein konsequentes Handeln ist erforderlich, um unsere Lebensquelle Nr. 1, das Grundwasser, zu schützen. Wir brauchen mehr ökologische Landwirtschaft und Tierhaltung, die konsequenten Tier- und Umweltschutz im Fokus haben.“
In der Oberpfalz sind besonders die Landkreise Regensburg und Schwandorf am stärksten mit Nitrat belastet. Der Spitzenwert wurde bei Klardorf im Landkreis Schwandorf gemessen. Er liegt bei 120mg/l und ist dadurch mehr als doppelt so hoch wie der Grenzwert.
Bei der Pestizidbelastung spielt in der Oberpfalz immer noch das längst verbotene Herbizid Atrazin und sein Abbauprodukt eine große Rolle. In mindestens einem der letzten drei Jahre wurden PSM-Werte über 0,1 μg/l in der Oberpfalz bei 12,5 % der repräsentativen WRRL-Messstellen festgestellt. Der höchste Wert mit 0,25µg/l Desethylatrazin wurde in einem Brunnen am Beselberg im Landkreis Amberg-Sulzbach gemessen.
Jürgen Mistol weist auch auf ein weiteres Problem hin:
„Der fehlende Niederschlag in der Oberpfalz verschärft das Problem der jahrzehntelangen Überdüngung, denn bei geringem Niederschlag werden Pestizide nicht ausreichend verdünnt. Das seit fast 30 Jahren in Deutschland verbotenen Herbizid Atrazin spielt immer noch eine gefährliche Rolle im Oberpfälzer Grundwasser“.
Aufgrund dieser genannten Faktoren muss der Ökolandbau endlich ausreichend unterstützt werden, um die Qualität des Grundwassers zu verbessern.
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/JM