Die Firma Vispiron hat am Samstag (07.06) im Gasthaus „Zum Hirschen“ in Lam die Anwohner über das geplante Pumpspeicherkraftwerk auf dem Osser informiert. Bei der Veranstaltung waren rund 400 Gäste anwesend, darunter auch viele Mitglieder des Aktionsbündnisses „Gegen das Pumpspeicherkraftwerk am Osser“. Firmengründer Amir Roughani informierte persönlich über das Projekt und stellte sich den Fragen der Zuhörer. Immer wieder wurde die Stimmung im Saal hitzig, als es um die geplanten Ober- und Unterbecken auf bzw. am Fuß des Ossers ging.
Vor allem die Anwohner, deren Häuser in direkter Nähe des geplanten Unterbeckens liegen, protestierten lautstark gegen die gezeigten Planungen. Neben einigen verständnisvollen Stimmen meldeten sich auch immer wieder Bürger zu Wort, die einen großen Eingriff in die Natur auf dem Osser befürchten. Vor allem für den Tourismus könne das negative Folgen haben. Auch Lärmbelästigung durch die Turbinen und größere Behinderungen durch die Bauarbeiten werden befürchtet. Laut Vispiron sei momentan noch nicht abzusehen, ob und in welchem Ausmaß zum Beispiel Sprengungen durchgeführt werden müssten um das obere Becken auf dem Osser zu realisieren.
Das geplante Kraftwerk soll ein Wasservolumen von 592.630 Kubikmetern haben; Insgesamt wird das Wasser auf einer Höhendifferenz von fast 600 Metern bewegt.
Die Firma Vispiron hat den Standort Lam unter anderem deshalb ausgewählt, weil dort schon eine Hochspannungsleitung verfügbar ist, auf der das geplante Speicherkraftwerk aufsetzten könnte. Das Kraftwerk soll vor allem als Regelkraftwerk dienen, das heißt es soll helfen die Frequenz im Stromnetz stabil zu halten und auch z.B. Spannungsspitzen ausgleichen. Solche Regelkraftwerke werden vor allem im Hinblick auf den Atomausstieg immer wichtiger.
Auch Landrat Franz Löffler war zu der Veranstaltung gekommen. Er zeigte Verständnis für die Emotionen der Anwesenden und versprach, dass bei einem Raumordungsverfahren (nachdem das Projekt offiziell eingereicht ist) ganz genau geprüft werde, ob das Kraftwerk wirklich an dieser Stelle zu realisieren ist- und ob es auch über längere Zeit wirtschaftlich arbeiten kann. In diesem Verfahren werden dann auch die Lamer Bürger mit eingebunden. Bis dahin wird noch viel Zeit vergehen. Zeit, in der noch viel über das Thema Osser geredet werden wird.
MF