Von Nordrhein-Westfalen bis Bayern müssen die Menschen ab Mittwochmorgen mit orkanartigen Böen rechnen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor umherfliegenden Gegenständen und umstürzenden Bäumen. «Die Böden sind durch den Regen der vergangenen Tage durchnässt, Bäume kippen leichter um», sagte der DWD-Meteorologe Robert Hausen in der Nacht zum Mittwoch. Vor allem in Wäldern solle man sich am Mittwoch lieber nicht aufhalten.
Eine Kaltfront mit heftigen Winden, kräftigem Regen und möglichen kurzen Gewittern zieht vom Westen aus über Deutschland. Ab vier Uhr sei in Nordrhein-Westfalen (NRW), dem Saarland und Rheinland-Pfalz mit orkanartigen Böen zu rechnen. Diese kündigen sich Hausen zufolge nicht lange an. Es gehe «rasend schnell» und sei auch verhältnismäßig rasch vorbei. «Es gibt kurze, heftige Böen.»
Für den Südwesten von Nordrhein-Westfalen, das westliche Rheinland-Pfalz und große Teile des Saarlandes hat der für den Zeitraum zwischen 4.30 Uhr und 7 Uhr eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben. Man sollte Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten, rät der DWD.
Am Vormittag ziehe die Kaltfront in Richtung südliches Hessen, Baden-Württemberg und Bayern weiter. Der Wind dürfte laut Hausen Spitzengeschwindigkeiten zwischen 100 und 130 Stundenkilometern erreichen. Die Unwettergefahr nehme im Laufe des Vormittags vom Westen aus ab, so der Meteorologe. An der Nordseeküste könne es am späten Vormittag orkanartige Böen geben.
Ganztägig wird im Alpenvorland in Höhenlagen ab 1500 Metern vor Orkanböen gewarnt. In Hochlagen im Harz und auf dem Fichtelberg im Erzgebirge gilt das bis Donnerstagmorgen.
Durch Windböen umgestürzte Bäume sorgen immer wieder für Beeinträchtigungen auf den Schienen. Die Deutsche Bahn beobachtet die Wetterlage genau, wie ein Sprecher in Frankfurt am Dienstag sagte. Bundesweit stünden etwa an mehreren Standorten Reparaturtrupps und -fahrzeuge bereit, um Sturmschäden an Oberleitungen zu beseitigen. Gegen 5 Uhr am Mittwochmorgen lief laut einer Bahnsprecherin aber noch alles nach Plan.
dpa/MF