Nachdem in der vergangenen Woche von der Arbeitgeberseite kein ausreichendes Angebot vorgelegt wurde, hat die Gewerkschaft ver.di Beschäftigte der Deutschen Telekom an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu vollschichtigen bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Nach dem ersten Warnstreik am heutigen Mittwoch hat die Gewerkschaft eine Zwischenbilanz gezogen.
„Wir freuen uns riesig über die erneut deutliche Rückendeckung von Seiten der Beschäftigten. In Regensburg und Weiden konnten wir in den Streiklokalen über 250 Kolleginnen und Kollegen begrüßen. Damit konnten wir sowohl die Anzahl der Streikteilnehmer*innen als auch die Betroffenheit in den Oberpfälzer Betrieben deutlich erhöhen“,
freut sich der Geschäftsführer des ver.di Bezirks Oberpfalz, Alexander Gröbner.
„Nächste Woche findet die entscheidende vierte Tarifverhandlungsrunde statt, es ist an der Zeit die Forderungen der Beschäftigten endlich ernst zu nehmen“,
ergänzt Immanuel Sammer (ehrenamtlicher Streikleiter in Weiden).
„Die Kolleginnen und Kollegen sind weiterhin hochmotiviert und entschlossen, ihre berechtigten Forderungen durchzusetzen. Diese Warnstreiktage werden von einer stärkeren Beteiligung als bisher geprägt sein, dadurch wird es zu noch massiveren Beeinträchtigungen und Verzögerungen für Kundinnen und Kunden kommen“,
konstatiert die bayerische Arbeitskampfleiterin von ver.di, Eva Bößl.
Unter großem Beifall der Streikenden empörte sich Sandra Berger (Vorsitzende der Betriebsgruppe Telekom Weiden):
„Die Deutsche Telekom gehört zu den TOP-Ten-Unternehmen weltweit und wir sind diejenigen, die tagtäglich mit unser guten Arbeit diese Erfolgsgeschichte schreiben. Und für unsere gute Arbeit haben wir gutes Geld verdient. Deshalb fordern wir zu recht deutlich mehr Geld, um die Reallohnverluste durch die Inflation auszugleichen!“
Der Europaabgeordnete Thomas Rudner (MdEP SPD) unterstrich in seinen Grußworten im Streiklokal Postkellersaal Weiden die Relevanz und Bedeutung von Tarifverträgen für die Beschäftigten und ihre Familien in Europa. Gerade vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahl am 9. Juni sei es deshalb wichtig, Gewerkschaften und Tarifverträge nachhaltig zu stärken. Alle seien aufgerufen, am 9. Juni das demokratische Grundrecht der Wahlen auch aktiv zu nutzen!
Roland Huber und Peter Rass (Vorsitzende der Betriebsgruppe Telekom Regensburg) machten im Regensburger Streiklokal Sportclub klar, dass die Beschäftigten ein deutlich verbessertes Angebot erwarten.
„Wer provoziert, riskiert unsere Gegenwehr!“
Theresa Vilsmeier (Betriebsgruppenmitglied Regensburg) unterstrich insbesondere:
„Wir brauchen eindeutig ein besseres Angebot. Insbesondere für die Auszubildenden und dual Studierenden muss es besser werden, sonst sind wir auf dem Ausbildungsmarkt in Zukunft schlecht aufgestellt!“
PM ver.di / KH