Mi, 16.03.2022 , 13:46 Uhr

Oberpfalz: Knapp 785.000 Euro aus den Kulturfonds 2022

Auch im Jahr 2022 fördert der Freistaat mit seinem Kulturfonds eine Vielzahl von Kunst- und Kulturprojekten in allen Teilen Bayerns. Dazu stellt die Staatsregierung fast 8,5 Millionen Euro zur Verfügung. Knapp 785.000 Euro gehen in die Oberpfalz.

Der bayerische Kulturfonds ist ein in Deutschland einmaliges Instrument der Kulturförderung. Der Haushaltsausschuss hat heute mit großer Einigkeit entschieden, dass in diesem Jahr mehr als 5 Millionen Euro ausbezahlt werden. 120 Projekte aus ganz Bayern hatten eine Förderung beantragt. Alle Anträge wurden bewilligt.

„Die Kultur- und Veranstaltungsbranche war mehr als jeder andere gesellschaftliche Bereich von den Corona-bedingten Einschränkungen betroffen“, erklärt  der amtierende Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultus, Tobias Gotthardt (FREIE WÄHLER), aus dem Landkreis Regensburg. „Mit den Zuwendungen aus dem Kulturfonds senden wir das klare Signal an alle Kultur- und Kreativschaffenden, dass wir die enormen finanziellen Belastungen durch die Pandemie ernstnehmen und alles dafür tun wollen, um die kulturelle Vielfalt im Freistaat zu schützen und zu bewahren“, sagt Gotthardt.

 

Von den Zuwendungen profitieren neben Theatern, Museen und Musikinstitutionen auch Archive, Bibliotheken und Einrichtungen zur Literaturförderung. Über 4,1 Millionen Euro stellt der Freistaat allein für diese Förderbereiche zur Verfügung. Weitere 110.000 Euro fließen in den internationalen Ideenaustausch, 565.660 Euro in die Förderung zeitgenössischer Kunst und 230.000 Euro in Denkmalschutz und Denkmalpflege. Die Unterstützung erfolgt in Form von Zuschüssen.

Zudem wurde die Quote für Unvorhergesehenes aufgestockt, um etwaige kurzfristige Absagen oder Schließungen von Kulturveranstaltungen und -einrichtungen wegen der andauernden Corona-Pandemie abzufedern.

„Bayerns Kultureinrichtungen verdienen einen bestmöglichen Neustart. Daher freue ich mich, dass gerade in der Oberpfalz Kulturprojekte in Höhe von 784.900 Euro gefördert werden“, erklärt Gotthardt.

 

In die Oberpfalz fließen:

Der Förderbereich Denkmalpflege entfällt künftig; zur Förderung kommt hier lediglich noch der abzuwickelnde Altfall „Generalsanierung der Benediktinerabtei Plankstetten, Teil II, BA 2“ (Fortsetzungsmaßnahme) mit 230.000 €. Diese Maßnahme wird im Jahr 2022 abfinanziert.

Im Bereich Theater werden 19 Projekte im Gesamtvolumen von 422.900 €zur Förderung vorgeschlagen. Unter anderen erhält das „Opernfestival Oberpfalz“ der Opernfestival Oberpfalz gUG in Grafenwöhr, Cham und dem Landkreis Regensburg 84.000,00 €.

 

Förderung für das 2. Opernfestival Oberpfalz

„Es freut mich, dass wir dank des Kulturfonds Bayern 2022 das 2. Opernfestival Oberpfalz der Opernfestival Oberpfalz gUG in Grafenwöhr, Cham und dem Landkreis Regensburg mit 84.000 Euro unterstützen. Wir senden damit ein deutliches Signal für einen Aufbruch nach Corona“, so die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer.

Das Opernfestival Oberpfalz ist laut Veranstalter von Oberpfälzern für Oberpfälzer und soll das Kulturangebot in der Region bereichern.

„Die Kulturförderung für das 2. Opernfestival Oberpfalz ist ein handfester Beweis dafür, dass wir unserem Bekenntnis zum Kulturstaat Bayern auch Taten folgen lassen“, so Stierstorfer. Auch bei uns im Landkreis Regensburg soll Kultur nach Corona wieder mit allen Sinnen erlebbar sein. Ich werde mich weiterhin dafür starkmachen, dass das kulturelle Leben in unserer Region auch künftig blüht und gedeiht“.

 

Förderungen in der Region Regensburg

„Es freut mich, dass wir dank des Kulturfonds  Bayern 2022 das Projekt „Zwischenräume“ des Kulturvereins Regensburg e.V. mit 6.700 Euro, das Projekt „Zeitreise: Fingierte Grenzen: Auf den Spuren der Aktion Kámen“ des in Regensburg ansässigen Vereins OVIGO Theater mit 35.000 Euro und das überörtliche Opernfestival der Opernfestival Oberpfalz gUG mit 84.000 Euro unterstützen“, sagt Landtagsabgeordneter Dr. Franz Rieger. „Damit senden wir ein deutliches Signal für einen Aufbruch nach Corona“.

Das zweisprachige Stück „Fingierte Grenzen – auf den Spuren der Aktion Kámen“ des in Regensburg ansässigen Vereins OVIGO Theater soll an mehreren Orten entlang der deutsch-tschechischen Grenze gespielt werden. „Es greift dabei Thematiken auf, die angesichts der momentanen Ereignisse leider aktueller denn je sind, aber zum Glück nicht mehr mit Blick auf unseren Nachbarn Tschechien!“ hebt Dr. Rieger heraus.

Es handelt sich dabei um ein Vorhaben des OVIGO Theater e.V. zusammen mit mehreren Theatergruppen aus der Grenzregion. Bei „Fingierte Grenzen“ geht es um die Zeit des kalten Krieges, als falsche Grenzhäuschen benutzt wurden, um fluchtwillige tschechoslowakische Bürger abzufangen. Die „Zeitreise“ soll in der Nähe der Originalschauplätze entlang der Grenze und grenzüberschreitend  entlangführen. Bei der „Operation Kámen“ handelte es sich um eine nachrichtendienstliche Operation der CSSR während des kalten Krieges in der Zeit von 1948 bis 1951. Ein Ziel des geplanten Vorhabens ist ein Beitrag zur Erinnerungs- und Versöhnungskultur, der ehemalige Eiserne Vorhang soll in einen Lernort verwandelt werden.

Dabei soll die Frage aufgegriffen werden, was Grenze eigentlich bedeutet und wie sich die Bedeutung im Laufe der Zeit immer wieder verschoben hat, auch ein Bogen zur Gegenwart gespannt und der europäische und völkerverbindende Gedanke aufgegriffen werden.

 

Deutschlandweit einzigartig

Der bayerische Kulturfonds ist ein in Deutschland einmaliges Instrument der Kulturförderung. Der Haushaltsausschuss hat heute mit großer Einigkeit entschieden, dass in diesem Jahr mehr als 5 Millionen Euro ausbezahlt werden. 120 Projekte aus ganz Bayern hatten eine Förderung beantragt. Alle Anträge wurden bewilligt.

 

Aus dem Bereich Archive, Bibliotheken, Literatur werden 11 Fördervorschläge mit einem Fördervolumen von 533.900 € zur Förderung vorgeschlagen. Die Sanierung und Neuausrichtung der barocken Klosterbibliothek der Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen soll mit 161.300,00 € Unterstützt werden. Zusätzlich fördert der Freistaat bestandserhaltende Maßnahmen am Bibliotheksbestand der Klosterbibliothek mit 90.000 €.

Das Fördergebiet umfasst den gesamten Freistaat. Vorrangig unterstützt werden jedoch auch in diesem Jahr örtliche Initiativen außerhalb der Ballungszentren. Die Bandbreite der Maßnahmen reicht dabei von Zuwendungen für Sonderausstellungen, Theaterproduktionen und Musikfestivals über die Schaffung zusätzlicher Archiv- und Theaterräume bis hin zur finanziellen Unterstützung von Musik, Theater- und Tanzprojekten.

 

Vor dem Haushaltsausschuss hatte der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit dem neuen Staatsminister Markus Blume über den Kulturfonds beraten. Blume versicherte, dass das Verfahren auch in diesem Jahr so flexibel wie haushaltsrechtlich möglich gestaltet werde. Gerade für die Theater- und Musikschaffenden, die ihre Einnahmen vor allem durch Präsenzveranstaltungen erzielten, sei Flexibilität besonders wichtig. Auf Projektveränderungen, Verschiebungen und Absagen werde dabei soweit wie irgend möglich Rücksicht genommen.

 

Tobias Gotthardt / Sylvia Stiersdorfer / Dr. Franz Rieger / MB

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