Niederbayern: Polizei legt Sicherheitsbericht 2024 vor – Kriminalität rückläufig, Aufklärungsquote auf Rekordniveau
NIEDERBAYERN. Polizeipräsident Roland Kerscher und Werner Sika, Leiter der Abteilung Einsatz, haben am Freitag, 21. März 2025, den Sicherheitsbericht des Polizeipräsidiums Niederbayern für das Jahr 2024 vorgestellt. Die Bilanz fällt insgesamt positiv aus: Die Zahl der Straftaten ist gesunken, die Aufklärungsquote wurde auf 71,9 Prozent gesteigert – das ist der höchste Wert bayernweit.
Insgesamt wurden 41.645 Straftaten registriert, ausgenommen ausländerrechtliche Verstöße. Die Häufigkeitszahl, die angibt, wie viele Straftaten auf 100.000 Einwohner entfallen, liegt mit 3.252 so niedrig wie in keinem anderen Regierungsbezirk Bayerns.
„Das ist das Ergebnis der engagierten Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen, die auch in schwierigen Lagen hochprofessionell agieren“, so Polizeipräsident Kerscher.
Erstmals weist der Bericht auch sogenannte Auslandstaten aus – Straftaten mit Tatort im Ausland, deren Auswirkungen aber in Deutschland registriert wurden. Rund 80 Prozent dieser Fälle betreffen Vermögens- und Fälschungsdelikte, meist über das Internet begangen. Der Schaden belief sich auf etwa 20 Millionen Euro.
Kerscher betonte die Bedeutung digitaler Prävention: „Gerade in einer vernetzten Welt ist es wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger über Risiken im Netz informieren.“
Erfreulich ist der Rückgang der Callcenterbetrugsdelikte um 47,3 Prozent im Vergleich zu 2023. Der entstandene Schaden lag dennoch bei 1,5 Millionen Euro. Die Polizei setzt weiter auf Prävention und konsequente Strafverfolgung.
Besorgniserregend ist der Anstieg von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um rund 30 Prozent. Der Großteil entfällt auf pornografische Delikte, oft begangen unter Ausnutzung der vermeintlichen Anonymität im Internet. Die Polizei kündigt an, weiterhin alles daran zu setzen, Täter zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen.
Im Bereich irreguläre Migration gingen die Zahlen zurück, gleichzeitig verzeichnete die Polizei eine deutlich gestiegene Zahl an Fahndungstreffern. Besonders im Fokus standen dabei Rauschgiftdelikte, Urkunds- und Eigentumsdelikte, bei denen mehrfach hohe Bargeldsummen und Drogen sichergestellt wurden.
Im Jahr 2024 wurden 39.953 Verkehrsunfälle gezählt – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Verletzten und Verkehrstoten sank. Hauptunfallursachen bleiben nicht angepasste Geschwindigkeit und zunehmend digitale Ablenkung im Straßenverkehr.
Die Zahl der polizeilich begleiteten Versammlungen und Veranstaltungen stieg 2024 deutlich an – 714 Versammlungen und 1.878 Veranstaltungen wurden betreut. Ein besonderer Einsatzschwerpunkt war das Hochwasser durch Tief Orinoco im Juni, bei dem die Polizei eng mit Hilfsorganisationen zusammenarbeitete.
„Die Hochwasserlage hat gezeigt, wie stark und verlässlich unser Netzwerk aus Polizei, Feuerwehr und Hilfsdiensten in Niederbayern ist“, lobte Polizeipräsident Kerscher.
Die Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 zeigen eine sehr gute objektive Sicherheitslage in Niederbayern. Zugleich nimmt die Polizei auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger ernst und kündigt an, 2025 weiterhin mit Nachdruck für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Der vollständige Sicherheitsbericht 2024 mit regionalen Detailauswertungen steht als PDF-Datei auf der Homepage der Polizei Niederbayern zum Download bereit:
www.polizei.bayern.de → Kriminalität → Statistik → Statistiken aus Ihrer Region.
Polizei Niederbayern / SP