Allerdings suchen die Ermittler noch nach Zeugen, die den Vorfall in der Mittagszeit beobachtet haben könnten. Zunächst waren die Einsatzkräfte in ein Mehrfamilienhaus gerufen worden, weil eine 81-Jährige angegeben hatte, ein fremder Mann sei über die Balkontüre in die Wohnung gelangt. Der Mann war aber schon wieder weg.
Als die Polizei vor Ort war, bemerkten die Beamten Rauchentwicklung in einer anderen Wohnung. Die Feuerwehr rückte an und löschte den Brand – als die Einsatzkräfte damit beschäftigt waren, bemerkten sie, wie sich ein Mann am Feuerwehrauto zu schaffen machte. Es war der Bewohner der betroffenen Wohnung, der sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Er soll für den Brand in seiner Wohnung verantwortlich sein und könnte auch die Person in der Wohnung der 81-Jährigen gewesen sein.
Die Polizei gibt weiter an, dass der Fall im Zusammenhang mit einem anderen stehen könnte: In der Mittagszeit soll eine Frau in der Berliner Straße bedrängt worden sein. Der Mann hatte offenbar Drogen intus und wurde in eine Fachklinik gebracht.
Die Polizei bittet unter 09401-93020 um Hinweise.
MF
Heute ging gegen Mittag ein Notruf in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums ein. Eine 81-jährige Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in der Schlesischen Straße gab an, dass ein fremder Mann über ihre offen stehende Balkontüre in ihre Wohnung gelangt sei, diese aber mittlerweile wieder verlassen hätte. Zur weiteren Abklärung wurde daher eine Streifenbesatzung an die Einsatzörtlichkeit entsandt. Beim Eintreffen an dem mehrstöckigen Wohnhaus, dass von 12 Parteien bewohnt wird, bemerkten die Beamten eine Rauchentwicklung aus einer der Wohnungen im 3. Stock. Die Beamten begaben sich in das Anwesen zu fraglichen Wohnung und konnten dort neben deutlichem Brandgeruch feststellen, dass aus der verschlossenen Wohnungstüre Rauch in das Treppenhaus gelangte. Darüber hinaus vernahmen sie aus der Wohnung den Alarmton eines Rauchmelders. Auf Läuten wurde nicht geöffnet. Die Beamten verständigten die Feuerwehr und räumten das gesamte Gebäude. Die Einsatzkräfte der FFW Neutraubling verschafften sich gewaltsam Zugang zur Wohnung und stießen im Bereich des Schlafzimmers auf einen Zimmerbrand, den sie nach kurzer Zeit löschen konnten. Personen konnten in der Wohnung nicht angetroffen werden.
Während der Brandbekämpfung stießen die Beamten der PI Neutraubling auf einen 29-jährigen eritreischen Staatsangehörigen, der sich unerlaubt in ein am Brandort abgestelltes Fahrzeug der Feuerwehr begeben hatte und sich dort zu schaffen machte. Nachdem die Identität des Mannes zu diesem Zeitpunkt nicht geklärt werden konnte und er einen psychisch auffälligen Eindruck vermittelte, wurde er in Gewahrsam genommen und zur PI Neutraubling verbracht.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurde bekannt, dass der Mann in der Brandwohnung wohnt und sich zum Brandausbruch aller Wahrscheinlichkeit nach dort aufgehalten hat. Zudem dürfte es sich bei dem Mann auch um diejenige Person handeln, die sich auf dem Balkon und in der Wohnung der 81-jährigen Frau befunden hatte. Nach den ersten Ermittlungen der Brandfahnder am Brandort kann eine technische Ursache für den Ausbruchs des Brandes derzeit eher ausgeschlossen werden.
Daher wird der 29-jährige aktuell als Tatverdächtiger einer fahrlässigen Brandstiftung geführt, wobei der eigentliche Tathergang derzeit noch nicht geklärt werden konnte.
Zum Zeitpunkt der Gewahrsamnahme stand der Mann scheinbar unter dem Einfluss berauschender Mittel. Aufgrund seines psychischen Ausnahmezustandes wurde der Tatverdächtige vorerst in einer Fachklinik untergebracht.
Die Wohnung, die der Tatverdächtige zusammen mit einer Bekannten bewohnt, ist völlig verrußt und daher bis auf weiteres nicht bewohnbar. Der Sachschaden dürfte nicht unerheblich sein, ein Gebäudeschaden oder verletzte Personen sind nicht zu beklagen. Ob durch Löschwasser ein Schaden in einer der darunter liegenden Wohnungen entstanden ist, kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Die Ermittler der PI Neutraubling bitten Zeugen, die sich um die Mittagszeit im Bereich der Schlesischen Straße bzw. im dortigen Umfeld aufgehalten haben, unter der Rufnummer 09401-93020 um sachdienliche Hinweise.
In diesem Zusammenhang ist auch ein Vorfall von Interesse, der sich gegen 12:15 Uhr in der Berliner Straße im Bereich einer Bushaltestelle zugetragen haben soll. Dort sollen mehrere Passanten einer älteren Frau zur Hilfe gekommen sein, als sie von einem dunkelhäutigen Mann bedrängt wurde.
Der Tatverdächtige ist 29 Jahre alt, verfügt über eine afrikanische Erscheinung, ist 180 cm groß, wirkt sehr schlank und trägt schwarzes, kleingelocktes Haar. Er trug zum Zeitpunkt des Gewahrsams komplett schwarze Kleidung.
Pressemeldung PI Neutraubling