Die Polizei Neutraubling berichtet von einem schwierigen Fall für die Beamten: Am Freitag (5.6.) habe ein Anwohner mitgeteilt, dass sich im Bereich St.-Michael-Platz ein Verletzter befinde. Tatsächlich stellte sich im Laufe der Ermittlungen heraus, dass dessen Gesichtsverletzungen von einer Auseinandersetzung mit einem gleichaltrigen Mann stammen – eine Knieverletzung hatte sich der Mann allerdings auf der Flucht von eben dieser Auseinandersetzung zugezogen.
Der 34-Jährige war aus dem Fenster etwa 1,5 Meter in die Tiefe gesprungen. Noch nicht ganz geklärt ist, inwiefern auch ein dritter Mann an der Auseinandersetzung beteiligt war. Laut Polizeibericht hat er aber nach seiner Festnahme unter anderem rechtsextreme Parolen skandiert- gegen ihn wird ermittelt.
Eine anfangs verworrene Situation mussten Beamte der PI Neutraubling am Freitag, 05.06., gg. 23:00 Uhr im Bereich des St.-Michael-Platz klären. Ein Anwohner teilte mit, dass sich an der o.g. Örtlichkeit ein verletzter Mann auf der Straße befindet. Die verständigten Beamten trafen auf einen 34-jährigen polnischen Staatsangehörigen, der neben Gesichtsverletzungen auch ein offensichtlich verletztes Knie aufwies. Aufgrund der Sprachbarriere und der Alkoholisierung gestalteten sich die Ermittlungen für die Beamten in der Erstphase schwierig. Erst durch die Hinzuziehung einer polnisch sprechenden Polizeibeamtin konnten erste Ermittlungsansätze gewonnen werden.
Der Verletzte berichtete, dass er aus dem Fenster einer Wohnung im Hochparterre gesprungen sei, da er dort zuvor geschlagen und beraubt worden wäre. Ein polnischer Arbeitskollege und Mitbewohner hätten ihn angegriffen und seiner Barschaft beraubt.
Nachdem der verletzte Mann einer ärztlichen Versorgung zugeführt wurde, machten sich die Beamten auf den Weg in die Wohnung. Dort trafen sie auf zwei polnische Staatsangehörige im Alter von 34 und 44 Jahren. Beide Personen waren ebenfalls alkoholisiert. Sie wurden beide vorläufig festgenommen und zur PI Neutraubling verbracht. Der 44-Jährige zeigte sich damit nicht einverstanden. Er randalierte und beschädigte den Zellentrakt und skandierte dabei rechtsextreme Parolen. Gegen den 34-Jährigen bestand ein Haftbefehl eines außerbayerischen Amtsgerichts wegen einer Verkehrsstraftat, den er jedoch mit einer Geldzahlung abwenden konnte.
Im Rahmen der weiteren Ermittlungen durch die zwischenzeitlich hinzugezogene Kriminalpolizeiinspektion Regensburg wurde deutlich, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich um eine körperliche Auseinandersetzung zwischen dem 34-jährigen Geschädigten und seinem gleichaltrigen Kontrahenten gehandelt hat. Alle drei sind derzeit auf einer Baustelle in Neutraubling im Auftrag einer polnischen Firma tätig und gerieten scheinbar in Streit.
Der Geschädigte suchte daraufhin sein Heil in der Flucht und sprang aus einem Fenster ca. 1,5 m in die Tiefe. Dabei zog er sich eine schwere Verletzung am Knie zu. Seine Gesichtsverletzungen stammten von den Schlägen seines Kontrahenten.
Zu einem Raub der Geldbörse war es nach jetzigen Ermittlungsstand nicht gekommen.
Inwieweit der 44-jährige Mitbewohner an der Auseinandersetzung beteiligt war, ist noch nicht abschließend geklärt. Gegen ihn wird aber wegen den Beschädigungen im Haftraum und den rechtsextremen Parolen ermittelt.
Die beiden Tatverdächtigen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Geschädigte wird stationär im Krankenhaus behandelt.
Die abschließenden Ermittlungen werden durch die PI Neutraubling geführt.
Polizeimeldung/MF