Mi, 22.02.2023 , 13:24 Uhr

Kompass zur Energiewende:

Landkreis Regensburg stellt neuen Energienutzungsplan vor

Der Landkreis möchte bis 2040 möglichst energieautark sein - Hilfestellung auf diesem Weg soll der neue Energienutzungsplan (ENP) für den Landkreis und seine 41 Kommunen sein. Nach eineinhalb Jahren Bearbeitungszeit wurde das knapp 4000 Seiten umfassende Konzept kürzlich in der Stadthalle Neutraubling vorgestellt.

Der Landkreis Regensburg hat ein neu ausgearbeitetes Energiekonzept vorgestellt. Dafür wurde ausgewertet, wie viel Energie verbraucht wird, wo man Energie einsparen und wie man sie umweltschonend erzeugen könnte. In dem Leitplan für alle 41 Gemeinden setzt der Landkreis in Zukunft auf mehr Ökostrom und Nahwärmenetze. Auch die Windkraft soll ausgebaut werden: um den steigenden Stromverbrauch zu decken, müssten mindesten 51 Windkraftanlagen gebaut werden.

Für diesen Energienutzungsplan wurde unter anderem mit einer Energieagentur und anderen regionalen Energieversorgern zusammengearbeitet.

Laut Landrätin Tanja Schweiger sei es das Ziel, die Energieversorgung verstärkt regional zu halten und unabhängiger zu werden. Der Energienutzungsplan wird zu 70 Prozent vom Freistaat Bayern gefördert und ist demnächst auf der Website des Landkreises abrufbar.

JM

 

 

Pressemitteilung des Landkreises Regensburg

Gemeinsam mit der Landrätin folgten rund 65 Personen, darunter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Kreisrätinnen und Kreisräte sowie Vertreter von Energieversorgern und Bürgerenergiegenossenschaften aufmerksam den Ausführungen des Projektleiters Christoph Vögerl vom beauftragten Institut für Energietechnik Amberg-Weiden (IfE) zu Potenzialen, Ausbauzielen und Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Erneuerbaren Energieversorgung.

 

Leitplan für Landkreis und Kommunen

Den Ausgangspunkt des erarbeiteten Konzepts bildet eine Analyse des Ist-Zustands (Energieinfrastruktur, Wärme- und Strombilanz, CO2-Bilanz) in den Verbrauchssektoren „Private Haushalte“, „Kommunale Liegenschaften“ und „Wirtschaft“ sowie eine Potenzialanalyse sowohl zur Energieeinsparung (Wärme und Strom) als auch zur Energieerzeugung (PV / Solarthermie, Windkraft, Wasserkraft, oberflächennahe Geothermie, feste Biomasse, Biogas).

Für jede der 41 Gemeinden wurden alle relevanten Energiedaten erhoben und sowohl ein Maßnahmenkatalog mit konkreten Projektvorschlägen als auch ein sogenanntes Leitprojekt erarbeitet. Die Kommunen wurden dabei in den Prozess der ENP-Erstellung eng eingebunden, etwa mit Vor-Ort-Gesprächen und einem Regionalworkshop. Eine Steuerungsrunde, der unter anderem die regionalen Energieversorger, die Energieagentur Regensburg sowie die zuständigen Fachbereiche der Landkreisverwaltung angehörten, hat die Erstellung des ENP fachlich begleitet.

Mehr Ökostrom und Nahwärmenetze

Die Stromversorgung ist mit Jahresmittel circa 88 Prozent Erneuerbaren Energien im Landkreis Regensburg bereits überdurchschnittlich gut ausgebaut ist, was auf einen bereits hohen Ausbaugrad an Freiflächen-Photovoltaik und das große Wasserkraftwerk an der Staustufe Geisling zurückzuführen ist. Erkennbare Defizite gibt es noch beim Verteilstromnetz, welches den regional erzeugten Ökostrom aufnehmen muss. Maximilian Conrad vom IfE zeigte auf, wie diesem Problem parallel zum Netzausbau mit Hilfe von Batteriegroßspeichern und Elektrolyse-Projekten künftig begegnet werden kann.

Welchen Hebel gibt es, die Energiewende auch im Bereich der Wärmeversorgung noch schneller voranzubringen? Diese Frage beantwortete der Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, Ludwig Friedl, mit einem Vortrag zum Thema „Kommunale Wärmeplanung und den Bau von regenerativ betriebenen Wärmenetzen im Landkreis“. Zur Unterstützung der Kommunen wollen die Energieagentur Regensburg, der Landkreis Regensburg und die Landesagentur für Energie und Klimaschutz hier künftig eng zusammenarbeiten.

Ausbau der Windkraft

Zur regionalen Deckung des aktuellen, durch Wärmepumpen und Elektromobilität weiter steigenden Stromverbrauchs speziell im Winter prognostiziert der Energienutzungsplan außerdem einen Bedarf von mindestens 51 Windkraftanlagen im Landkreis Regensburg. Die geeigneten Standorte dafür sollen überwiegend im Rahmen der Regionalplanung ausgewiesen werden und so helfen, die von der Bundesregierung vorgegebenen Ausbauziele für die Windenergienutzung an Land rasch zu erfüllen.

Dazu Landrätin Tanja Schweiger:

„Wir brauchen eine möglichst unabhängige Energieversorgung und der Ausbau an Erneuerbaren Energien vor Ort muss noch mehr erfolgen. Ziel ist es, die Wertschöpfung bei der Energieversorgung verstärkt in der Region zu halten, um unabhängiger zu werden. Auch bei unseren Liegenschaften, für die wir bereits die Hälfte des Stroms selbst erzeugen, werden wir auf einen weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien setzen“.

Der Energienutzungsplan, dessen Erstellung zu 70 Prozent vom Freistaat Bayern gefördert wurde, wird demnächst auf der Website des Landkreises zur Verfügung gestellt. https://www.landkreis-regensburg.de/wirtschaft-energie/energie-klima/digitaler-energienutzungsplan/

Landkreis Regensburg

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