Vergangene Woche hat „Dr. Döblingers geschmacksvolles Kasperltheater“ in der Grundschule Mainburg gastiert.
Mit einem neuen Kasperl-Hörspiel werben die bayerischen Landschaftspflegeverbände für den Schutz der bedrohten Wiesenbrüter. Das Künstlerduo Josef Parzefall und Richard Oehmann ist bekannt für seine schrägen Kasperl-Geschichten, die sie als Doctor Döblingers Geschmackvolles Kasperltheater in Form von Hörspielen aufnehmen. In „Kasperl und der Wachtelkönig“ haben sie wieder besondere Gäste gewinnen können: Der Kabarettist Max Uthoff spricht die Rolle des schrulligen Geräuschekundlers und Gerhard Polt tritt als Orakel mit einer selbstverfassten Weissagung, eine Art schleppenden bairischen Rap, auf. Christoph Well komponierte die Kasperl- und Seppl-Lieder. Es ist das dritte Hörspiel, dass das Kasperltheater in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) und den bayerischen Landschaftspflegeverbänden im Rahmen der Artenschutzkampagne „Bayerns UrEinwohner“ herausgeben. Die Kampagne wird vom Bayerischen Umweltministerium gefördert.
Die launige Geschichte dreht sich um ein mysteriöses Geräusch im Versteckstipark. Beim Versteckspielen hört der Kasperl ein lautes „Crex crex“ und geht diesem Lärm mit einem schrulligen Geräuschekundler nach. Durch die alljährliche Orakelweissagung gerät der Kasperl allerdings in eine Verschwörung, aus die er sich und den Seppl heraustricksen muss, bis sie schließlich den Wachtelkönig als Versteckmeister krönen können. Das Hörspiel sei „eine richtige Gaudi ohne erhobenen Zeigefinger“, so Klaus Blümlhuber, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Kelheim VöF und Initiator des Hörspiels.
Der Wachtelkönig (wissenschaftlicher Name Crex crex, abgeleitet von seinem unverwechselbaren Rufen) ist ein Bodenbrüter, der Wiesengebiete mit hohem Feuchtwiesenanteil braucht, um seine Brut aufzuziehen und Nahrung zu finden. Seit Jahren sind die Brutbestände rückläufig, was am Verschwinden der mageren, lichten Wiesen liegt. „Die Bewirtschaftung der Flächen hat sich intensiviert und so bleiben kaum Räume für Wiesenbrüter“, erklärt Blümlhuber. Deshalb bemüht sich der Landschaftspflegeverband durch Beratung von Landwirten und abschnittsweiser Mahd etwas für die Wiesenbrüter zu tun und initiierte das Hörspiel, um mehr Aufmerksamkeit für den seltenen Vogel zu erreichen.
In der Kampagne „Bayerns UrEinwohner“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege engagieren sich die bayerischen Landschaftspflegeverbände für den Schutz der biologischen Vielfalt im Freistaat. Seit 2008 fördert das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die Kampagne. „Bayerns UrEinwohner“ sind ausgewählte heimische Tiere und Pflanzen. Viele davon sind gefährdet und müssen geschützt werden. Die bayerischen Landschaftspflegeverbände engagieren sich für den Schutz der biologischen Vielfalt und unterstützen die Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie, sowie die Umsetzung der europäischen Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien.
pm/LS