Auf den Straßen kracht es immer wieder, weil Wildschweine, Rehe oder Hasen vors Auto laufen – dies kann schwere Folgen für Mensch und Tier haben. Vergleicht man die Zahlen aus dem Landkreis Kelheim, gab es im Jahr 2018 1.413 und im Jahr 2019 1.626 gemeldete Wildunfälle – der bislang vorläufigen Statistik des Jahres 2019 zufolge, entspricht dies einer Veränderung um 15,1%. Während es bei einem Wildunfall für den Menschen oft nur bei einem Blechschaden am Fahrzeug bleibt, verenden die schwerverletzten Tiere oft qualvoll am Straßenrand. Dies beklagen sowohl Jägerschaft als auch Polizei.
„Beeindruckend, was die jungen Gründer aus Niederbayern hier leisten. Ganz besonders freut mich, dass Jägerschaft, Polizei und die Anwender der App hier Hand in Hand arbeiten. Ich wünsche mir, dass viele Menschen sich die App auf ihr Handy holen. Das hilft allen Beteiligten und trägt zur Verkehrssicherheit bei.” Martin Neumeyer, Landrat des Landkreises Kelheim
Alfons Weinzierl, Geschäftsführer der wuidi GmbH stellte Landrat Martin Neumeyer, Vertretern des Jagdverbandes und den Dienststellenleitern der Kelheimer und Mainburger Polizei die Initiative „wuidi – Die Nr. 1 Wildwarner“ vor. Aus einer wissenschaftlichen Untersuchung entstand die App als „Abhilfemaßnahme“, diese wurde jetzt den Interessensgruppen vorgestellt. Ziel ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Anwenderhäufigkeit im Landkreis Kelheim sowie die Reduzierung von Wildunfällen zum Wohl der Autofahrer und des Wildes. Ab sofort können sich Autofahrer die App kostenlos downloaden. Die Entwickler der Wildwarner App und Mitgründer des Startups „wuidi“ wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet, u.a. auch mit dem Deutschen Mobilitätspreis des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.
„Ich freue mich sehr, dass wir diese Wildwarn-App für unseren Landkreis einführen können. Zum Schutz für unsere Verkehrsteilnehmer und unserem Wild. Sicherheit auf unseren Straßen hat oberste Priorität.“ Mike Süß, Sachgebietsleiter Straßenverkehrswesen
Die Jäger pflegen die Daten der Abschnitte mit erhöhtem Wildwechsel bei wuidi ein. Diese werden zusammen mit den polizeilichen Unfalldaten analysiert und dem Verkehrsteilnehmer in der Wildwarner App bereitgestellt. So wird er bei der Fahrt durch Gefahrengebiete mit erhöhtem Wildwechsel gewarnt – und dies orts- und zeitabhängig. Beim Wildunfall erhält der Autofahrer einen Wildunfall-Service mit Schritt-für-Schritt Anleitung, den richtigen Ansprechpartner und der Jäger den exakten Unfallstandort.#
„Diese Initiative ist eine super Sache und schützt die Autofahrer sowie das Wild. Bei einem Wildunfall übermittelt uns die App den genauen Unfallstandort.“ Andreas Wasner, Vorsitzender des Jagdverbandes Kelheim
Die Wildwarner App steht für iOS und Android bereit und wird regelmäßig aktualisiert. Einfach in den App Store gehen, nach „Wildwarner“ oder „wuidi“ suchen, App herunterladen und installieren. Nach Aktivierung läuft die App im Hintergrund und gibt über den Lautsprecher des Telefons oder der Freisprechanlage eine entsprechende Warnung.
„Die aktuellen Daten für den Landkreis Kelheim sind bereits in der App verfügbar. Daneben gibt es über unsere Homepage wuidi.com einen Download für Navigationsgeräte. Aktuell arbeiten wir an einer Lösung für Automobile.“ Alfons Weinzierl, Geschäftsführer wuidi GmbH
Auf dem Foto v.l.n.r. Josef Feichtmeier (3. Vorsitzender Jagdverband Kelheim), Manfred Vormittag (Leiter Polizeiinspektion Kelheim), Martin Neumeyer (Landrat des Landkreises Kelheim), Alfons Weinzierl (wuidi GmbH), Mike Süß (Sachgebietsleiter Straßenverkehrswesen), Andreas Wasner (1. Vorsitzender Jagdverband Kelheim), Johann Stanglmair (Leiter Polizeiinspektion Mainburg), Albert Blümel (Kreisjagdberater)