Der Borkenkäfer ist auch in diesem Jahr eine Gefahr für Wälder in Bayern. Besonders viele der schädlichen Insekten sind nach Angaben des Forstministeriums in Wäldern in Niederbayern, dem nördlichen und mittleren Oberbayern und in der südlichen Oberpfalz unterwegs. Auf der Gefährdungskarte der bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ist mehr als die Hälfte Bayerns tiefrot gefärbt. Das bedeutet: Gefährdungsstufe; in vielen Gebieten mit akutem Befall.
2018 sei bereits das vierte Jahr in Folge, in dem es zu «Massenvermehrungen» komme, sagte Wilhelm Seerieder, Leiter des Forstbetriebs München. In den vergangenen drei Jahren konnten sich die Käfer in drei Generationen vermehren. Bleibt es weiterhin warm und trocken, könne es dieses Jahr sogar eine vierte Generation geben, befürchtet Seerieder. Das größte Problem ist der auf Fichten spezialisierte Buchdrucker, eine Borkenkäfer-Art, da Fichten in Bayern die mit Abstand häufigsten Bäume sind.
Weil in den vergangenen Jahren die Bedingungen für die Borkenkäfer so gut waren, nimmt die Käferpopulation in Bayern dem Forstministerium zufolge immer stärker zu. Wenn die Insekten einen Baum befallen, nisten sie sich unter der Rinde ein und legen dort ihre Eier ab. Der Baum bekommt keine Nährstoffe mehr und stirbt. Wenn sich die Käfer in drei Generationen vermehren, kommen auf ein Käferweibchen bis zu 100 000 Nachkommen.
Das einzige Mittel gegen die Schädlinge ist laut Forstministerium eine «saubere Waldwirtschaft»: Befallene Bäume müssen gefällt und sofort aus dem Wald geschafft werden, damit sich der Käfer nicht ausbreiten kann.
dpa/MF