Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat erneut einen flächendeckenden Streik im Personenverkehr von Donnerstag, 7. März, 2 Uhr, bis Freitag, 8. März, 13 Uhr, angekündigt. Die Arbeitsniederlegungen bei DB Cargo beginnen bereits am Mittwoch, 6. März, um 18 Uhr. Der Streik wird sich wieder massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.
Nach Darstellung der Deutschen Bahn werde der Streik «massive Auswirkungen» auf den Betrieb haben. Personalvorstand Martin Seiler kritisierte am Montag zugleich die Ankündigung der GDL, über weitere Streiks künftig nicht mehr mindestens 48 Stunden vorher zu informieren.
«Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste.» – Martin Seiler, Personalvorstand Deutsche Bahn
Weil die Lokführergewerkschaft nicht ihre Maximalforderungen bekomme, streike sie wieder, sagte Seiler. «Das ist stur und egoistisch. Viele Millionen Menschen in unserem Land können nicht Zug fahren, weil die GDL-Führung nicht willens ist, Kompromisse einzugehen.» Viele Millionen Euro würden vernichtet, «weil einige Wenige für ihre Partikularinteressen streiten». Die Bahn sei weiter bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden. Die Maximalforderungen der GDL seien jedoch unerfüllbar und gefährdeten das Eisenbahnsystem erheblich.
Die GDL hat angekündigt, im Personenverkehr von Donnerstag, 2.00 Uhr, bis Freitag, 13.00 Uhr, zu streiken. Im Güterverkehr soll der Ausstand bereits am Mittwoch beginnen. Seiler appellierte an die GDL, an den Verhandlungstisch zurückzukommen und Lösungen zu finden, die im Interesse aller seien.
Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL, hat am Montag bekannt gegeben, dass künftig Streiks nicht mehr einzeln angekündigt und auch Ankündigungsfristen nicht mehr eingehalten werden.
«Und wir sagen an der Stelle auch: Ja, damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr. Und ja, sehr wahrscheinlich wird auch der sogenannte Notfallplan so nicht zu fahren sein.»
Wie das Unternehmen agilis mitteilt, sei dieses vom Streik selbst nicht direkt betroffen. Die agilis-Züge würden nach Möglichkeit in beiden Netzen wie gewohnt fahren. Es könne aber zu Beeinträchtigungen kommen, wenn sich – wie bei den vergangenen Streiks auch – Mitarbeitende in den Stellwerken der DB am Ausstand beteiligen.
agilis empfiehlt Reisenden, sich vor Fahrtantritt aktuell im Internet oder in den Fahrplanapps (Moby, DB Navigator, etc.) über ihre Reisemöglichkeiten zu informieren. Alle Verspätungen und Zugausfälle gibt es immer aktuell unter www.agilis.de/abweichungen
dpa / MB / agilis