Viele Fischzuchten seien durch die Angriffe in ihrer Existenz bedroht, teilte der Verband am Freitag mit. Zudem könnten dadurch Laichfische getötet werden, die eigentlich Grundlage für die Zucht der kommenden Jahre seien, sagte Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern.
Der Verband argumentiert, dass eine Eindämmung des Marders zur Vielfalt in Gewässern beitragen könne. Stark gefährdete Fischbestände von Huchen, Nasen oder Äschen drohten durch die Beutejagd regional zusammenzubrechen, sagte Verbandssprecher Thomas Funke am Freitag. Die Fischotter haben dem Verband zufolge im Freistaat 2019 einen Schaden in Höhe von 1,1 Millionen Euro verursacht.
In der vergangenen Woche waren demnach in einem Zuchtteich im oberbayerischen Neufahrn mehr als Tausend Bachforellen getötet worden. 54 Fische seien durch Bisse gestorben, der Rest dem Stress jener Jagd erlegen, sagte er. Die Fische sollten eigentlich ausgewildert werden, um Bestände gefährdeter Fischarten zu stärken. Der Vorfall zeige, dass sich die Angriffe nun nicht mehr nur auf Ostbayern beschränkten, sondern auch weiter westlich ein Problem darstellten. Züchter aus Südbayern meldeten zudem ähnliche Vorfälle, ein Monitoring aber fehle.
Der Fischotter wird in Deutschland besonders geschützt, weil er in der Vergangenheit nahezu ausgerottet war. Wegen der Jagd aber sollten in einem Pilotprojekt in der Oberpfalz probeweise Otter abgeschossen werden. Dagegen hatte unter anderem der Bund Naturschutz geklagt, das Projekt liegt auf Eis.
Absperrungen gegen die Marder seien nur bedingt hilfreich, sagte Funke. Nur massive Elektrozäune hielten das Tier ab, seien aber für viele Züchter zu teuer und dürften aus Naturschutzgründen nicht überall gebaut werden.
dpa