Die Eröffnung des von einem Brand in Mitleidenschaft gezogenen Museums der bayerischen Geschichte wird sich voraussichtlich um ein Jahr verzögern. Das teilte der bayerische Staatskanzlei-Chef Marcel Huber (CSU) am Dienstag in München mit. Ursprünglich sollte das Museum in Regensburg anlässlich des 200. Jubiläums der bayerischen Verfassung im Frühjahr 2018 eröffnen.
Zuerst hatte der BR über die Aussage Hubers berichtet.
Doch das Feuer in einem Nebengebäude Anfang Juli habe so erhebliche Schäden verursacht, «dass es auch für das Museumsgebäude Konsequenzen hat», erläuterte Huber. Damit habe sich der Plan, die Feierlichkeiten dort abzuhalten, zerschlagen. Das Feuer hatte einen Schaden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro verursacht. Die Ermittler gehen von fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung aus.
In der Nacht von 8.7 auf 9.7 hatten Anwohner Rauchentwicklung am Neubau des Museums entdeckt. Schnell konnten Ermittler einen technischen defekt ausschließen- Der hohe Sachschaden resultiert hauptsächlich aus der Verrußung im Gebäudeinneren. Über die Belüftungsanlage hatten sich die Schadstoffe verteilt- und dabei offenbar auch die Anlage selbst in Mitleidenschaft gezogen.
Ein erstes Exponat für das Museum gibt es jedenfalls schon: Im oberfränkischen Naila ist kürzlich die Restaurierung eines Heißluftballons abgeschlossen worden, der künftig in Regensburg zu sehen sein soll. Der Ballon hat 1979 den Eisernen Vorhang überwunden – zwei Familien gelang damit die Flucht aus der DDR, sie landeten in Naila. «Die spektakuläre Flucht steht beispielhaft dafür, Geschichte aus der Sicht von Bürgern zu erzählen», sagt Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte. Bayern sei schließlich in Teilen Randgebiet gewesen – mit Grenzen zur DDR und zur damaligen Tschechoslowakei. Der Ballon zeuge von den teils dramatischen Geschichten, die sich an der innerdeutschen Grenze abspielten.
dpa/MF