Nach dem Ende des SPD-Mitgliederentscheids zur Neuauflage der großen Koalition will die CSU nun ihre seit Wochen drängenden Zukunftsfragen klären. Dazu kommt der Parteivorstand am Montag in München zusammen (10.00 Uhr). Im Mittelpunkt der Beratung stehen zwei offene Punkte: Die Vergabe der drei Ministerposten in der neuen Bundesregierung und der konkrete Fahrplan für die Übergabe des Ministerpräsidentenamtes in Bayern von Parteichef Horst Seehofer an seinen langjährigen Dauerrivalen Markus Söder.
Bei der Vergabe der drei Ministerposten steht bislang offiziell nur fest, dass Seehofer neuer Bundesinnenminister wird, zuständig auch für die Bereiche Heimat und Bauen. Für die zwei übrigen Chefposten in den Ressorts Verkehr und Entwicklung werden bislang drei Kandidaten gehandelt: Generalsekretär Andreas Scheuer (Verkehr), der bisherige Entwicklungsminister Gerd Müller und Parteivize Dorothee Bär (Verkehr und Entwicklung).
Neben den Posten ist für die CSU aber eigentlich eine ganz andere Frage viel wichtiger: Wann und wie wird Seehofer sein Amt als Ministerpräsident an seinen ewigen Rivalen Markus Söder abgeben? Der von vielen in der Partei erhoffte 14. März dürfte als Termin ausfallen, da an dem Tag in Berlin die Kanzlerinnenwahl ist. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird daher intern davon ausgegangen, dass es am 15. oder 16. März eine Sondersitzung des Landtags geben wird. Seehofer hatte erst in der vergangenen Woche erklärt, er wolle eine Amtsübergabe «mit Stil und auch mit Anstand».
dpa/MF