Mit einer aufwendigen Untersuchung hat der Bund Naturschutz (BN) in Bayern mehr Wildkatzen nachweisen können. Inzwischen gebe es im Freistaat wieder knapp 700 Exemplare, hieß es vom BN. Vor zwei Jahren war Forstminister Helmut Brunner (CSU) noch von etwa 100 Tieren weniger ausgegangen. Die neue Zählung erfolgte bereits im Frühjahr 2017 in sechs Landkreisen mit Hilfe von Stöcken, an denen Lockstoffe angebracht waren. Katzen-Haare wurden dann genetisch untersucht. Am Freitag (10.00 Uhr) stellt der BN in Nürnberg seine Ergebnisse vor.
Vor allem in Nordbayern kommen die äußerst seltenen und streng geschützten Tiere inzwischen wieder vor, die nichts mit verwilderten Hauskatzen zu tun haben. Sie fühlen sich besonders in den Waldgebieten im Spessart, in der Rhön und den Haßbergen wohl. Ein Kater, der vor wenigen Jahren erstmals in der Rhön entdeckt worden war, sei nun 40 Kilometer entfernt in Schweinfurt gefunden worden – und habe dort auch Nachwuchs bekommen. Aber auch in der Oberpfalz und in Schwaben gab es Treffer.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wurde die Wildkatze in Bayern Anfang des 20. Jahrhunderts ausgerottet. In Wäldern vergleichbarer Größe gibt es daher in anderen Ländern zehnmal so viele Katzen wie im Freistaat. Mit einem aufwendigen Zuchtprogramm und strengem Schutz konnten die «Ureinwohner Bayerns» wieder angesiedelt werden.
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dpa/MF