Wegen der in vielen Regionen stark steigenden Corona-Infektionszahlen gelten in weiten Teilen Bayerns ab diesem Samstag deutlich schärfere Auflagen. Da weite Teile von Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken inzwischen bei den relevanten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen Werte von mehr als 35 und oft auch über 50 vorweisen, gilt hier etwa eine erweiterte Maskenpflicht. Das Innenministerium kündigte an, dass die Polizei ab Samstag die Einhaltung verstärkt kontrollieren werde.
Das heißt, es müssen überall dort Masken getragen werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen. Eine Maskenpflicht gilt dann etwa in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen, in allen öffentlichen Gebäuden, an Hochschulen auch in Vorlesungen, aber auch auf Begegnungs- und Verkehrsflächen wie etwa in Fahrstühlen und in Eingangsbereichen von Hochhäusern. Außerdem müssen Zuschauer bei sportlichen Veranstaltungen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, sowie auf Tagungen, Kongressen, Messen, in Kinos und Kulturstätten.
Auch in den Schulen in betroffenen Gebieten mit einer Inzidenz ab 35 gilt die Maskenpflicht im Unterricht für Schüler und Lehrer, ab einem Wert von 50 auch in Grundschulen, Horten und in der Mittagsbetreuung.
Die landesweit gültige Corona-Ampel sieht zudem vor, dass sich bei Werten über 35 in den Regionen nur noch Bewohner von zwei Hausständen oder maximal 10 Personen treffen dürfen. Bei einer sogenannten Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 50 dürfen sich nur noch zwei Hausstände oder maximal fünf Personen treffen.
Auch Kneipengänger in Hotspotregionen müssen ab Samstag umdenken: Bei Überschreiten des 35er-Werts müssen Gaststätten um 23.00 Uhr schließen, zudem darf dann an Tankstellen kein Alkohol mehr verkauft werden, und es gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 50 gelten die Sperrstunde und die beiden anderen Verbote schon ab 22.00 Uhr.
Trotz der sich derzeit verschärfenden Situation gelten ab Samstag aber auch zwei Lockerungen: Das umstrittene Beherbergungsverbot ist nicht mehr gültig, das heißt auch Menschen aus innerdeutschen Risikokgebieten dürfen wieder ohne negatives Testergebnis in Bayerns Hotels oder auf den Campingplätzen beherbergt werden. Zudem gibt es für Gottesdienst unter freiem Himmel im Freistaat keine Obergrenze für Teilnehmerzahlen mehr. Solange die Hygienevorschriften eingehalten werden, als Abstand und Maskenpflicht, dürfen damit auch mehr als die bisher zugelassenen 200 Personen gemeinsam beten.
dpa
Die Stadt Regensburg hat am Samstag neue Corona-Regeln veröffentlicht. So gilt auf vielen Plätzen und auch auf der Steinernen Brücke eine Maskenpflicht. Die einzelnen Regeln können Sie hier nachlesen.
Am Nachmittag hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aktuelle Zahlen für ganz Bayern veröffentlicht. Insgesamt 20 Städte und Landkreise sind derzeit über dem Warnwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner/7 Tage.
Die Zahlen aus Ostbayern (17.10.) :
Damit ist die 7-Tage Inzidenz in der Stadt Regensburg deutlich gesunken, während sie im Landkreis Cham nochmals leicht angestiegen ist.
Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung der neuen Regeln für Landkreise und Städte mit erhöhten Corona-Infektionszahlen. Bereits am Freitag hat die Stadt Regensburg laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) den Wert von 45 Neuinfektionen (pro 100.000 Einwohner pro 7 Tage) überschritten. Bei 50 drohen noch schärfere Regeln. Auch der Landkreis Cham hat die Inzidenz-Zahl von 35, wenn auch nur knapp, überschritten. In den Landkreisen Regensburg und Kelheim liegen die Zahlen niedriger. Die aktuellen Zahlen können Sie unter anderem hier sehen.