Di, 31.01.2023 , 17:38 Uhr

Mehr Arbeitslose in Bayern zu Jahresbeginn

Zu Beginn des neuen Jahres steigt die Arbeitslosigkeit im Freistaat saisonbedingt - auch bei uns in der Region. Positive Auswirkungen hat der bisher milde Winter.

3,6 Prozent Arbeitslose in Bayern

Die Arbeitslosigkeit in Bayern hat zum Jahresbeginn saisonbedingt zugenommen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Januar um 14,5 Prozent auf 271 289. Das sind 34 394 Arbeitslose mehr als im Vormonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte.

Die Arbeitslosenquote in Bayern lag nach den bis zum 12. Januar erhobenen Zahlen bei 3,6 Prozent – ein Plus von 0,5 Punkten im Vergleich zum Vormonat.

 

Milder Winter verhindert höhere Arbeitslosigkeit

Der Anstieg des Arbeitslosenbestandes falle in diesem Jahr deutlich geringer aus als üblich, sagte Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern. Ein Grund dafür sei der bisher milde Winter. In vielen Außenberufen wie etwa im Baugewerbe werde weitergearbeitet und wenige Menschen meldeten sich arbeitslos. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr hatte die Arbeitslosenquote in Bayern bei 3,3 Prozent gelegen.

Zuwanderung von Ukrainern: 7 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr

Im Vorjahresvergleich nahm die Zahl der Arbeitslosen um 17 761 zu – ein Anstieg von 7 Prozent. Nach Angaben der Regionaldirektion wäre die Arbeitslosigkeit in Bayern ohne die Registrierung von Ukrainerinnen und Ukrainern um rund 4000 zurückgegangen. Dennoch stelle man fest, dass die Arbeitslosigkeit auch ohne die geflüchteten Ukrainer immer weniger stark falle.

 

Krisenzeiten: Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Bayern sei weiter als sehr hoch einzuschätzen, sagte Holtzwart. Zugleich sei der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen seit August 2022 von 163 864 auf aktuell 146 991 kontinuierlich gesunken.

«Gründe für die Abschwächung bei dem Zugang an Stellen könnte die bereits im Sommer geführte Diskussion zu den steigenden Energiekosten, den Unsicherheiten zu Lieferengpässen anlässlich des russischen Angriffskrieges sowie der erneuten Lieferengpässe aus China sein»,

erklärte Holtzwart.

 

«Hervorragende Werte» attestiert der Arbeitsmarktexperte bei der Zahl der Beschäftigten im Freistaat. Nach jüngsten vorliegenden Daten für den November 2022 waren 5,94 Millionen Menschen in Bayern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien das 90 100 Menschen mehr – ein Anstieg um 1,5 Prozent.

 

 

Die Zahlen aus unserer Region

Stadt Regensburg

Im Kreis Regensburg Stadt sind im Berichtsmonat 3.843 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 275 Personen oder 7,7 Prozent mehr als im Vormonat und 366 oder 10,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 4,2 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert von Januar 2022.

 

Landkreis Regensburg

Im Berichtsmonat sind im Landkreis Regensburg 3.079 Menschen arbeitslos. Das sind 513 Personen oder 20 Prozent mehr als im Vormonat und  140 Personen oder 4,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 2,7 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Personal sinkt im Landkreis.

 

Landkreis Kelheim

Im Agenturbezirk Kelheim sind im Berichtsmonat 2.530 Menschen arbeitslos. Das sind 580 Personen oder 29,7 Prozent mehr als im Vormonat und 178 Personen oder 7,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,5 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Januar 2022.

Die Nachfrage nach Personal ist gesunken.

 

Landkreis Cham

Mitte des Berichtsmonats waren rund 2.270 Personen arbeitslos gemeldet, knapp 100 Arbeitnehmer bzw. 4,6 Prozent mehr als im Januar 2022.

Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 1,3 Prozentpunkte auf nunmehr vier Prozent. Im Januar 2022 lag die Quote bei 3,8 Prozent.

 

„Die Region Cham fährt damit immer noch auf dem Gleis der absoluten Stabilität. Das hätte niemand nach der Pandemie so erwartet. Dies spricht für unsere Unternehmen im Bezirk“, freut sich der Arbeitsmarktexperte, Wolfgang Kürzinger.

 

 

dpa/Agentur für Arbeit/JM

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