Eine ehemalige Krankenschwester aus Regensburg wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem sie in mehreren Fällen das Beruhigungsmittel Midazolam ohne medizinische Notwendigkeit verabreicht hatte, um ihre Patientinnen und Patienten bewusstlos zu machen und ihnen Schmuck zu stehlen. Ein Opfer, eine 65-jährige Frau, starb. Die Strafkammer kam zu dem Schluss, dass die Angeklagte den tödlichen Ausgang billigend in Kauf nahm.
Die 37-jährige Ex-Krankenschwester wurde unter anderem wegen Mordes und dreifach versuchten Mordes verurteilt. Die Verteidigung hat bereits angekündigt, Revision einzulegen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Nach der Urteilsverkündung reagierte das Caritas-Krankenhaus St. Josef auf den Fall. In einer Mitteilung erklärte das Krankenhaus, dass die ehemalige Mitarbeiterin mit „unvorstellbarer krimineller Energie“ gegen Anweisungen und Pflegegrundsätze verstoßen und gesetzliche Schutzmaßnahmen umgangen habe. Laut Krankenhaus wurden alle Aufbewahrungsvorschriften für das Beruhigungsmittel Midazolam eingehalten, welches nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt.