Mi, 27.11.2024 , 14:31 Uhr

Regensburg: Oberbürgermeisterin fordert bundesweite Antidiskriminierungsstelle

Mehrere Städte in Bayern, darunter Regensburg, Augsburg, Erlangen und Nürnberg, drängen auf die Schaffung einer landesweiten Antidiskriminierungsstelle. Sie kritisieren das Fehlen eines solchen Angebots auf Landesebene und fordern die Staatsregierung zum Handeln auf.

Regensburg als Vorreiter

Regensburg betreibt seit Jahren eine kommunale Beratungsstelle, die Teil eines Netzwerks ist, dem auch Städte wie München, Augsburg, Erlangen, Nürnberg und Ingolstadt angehören. Vier weitere Stellen in Bayern werden derzeit durch Bundesmittel finanziert, jedoch läuft diese Förderung im Juni 2025 aus.

Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), Oberbürgermeisterin von Regensburg, betont die Notwendigkeit einer landesweiten Struktur, um die Antidiskriminierungsarbeit langfristig zu stärken.

Vorbilder aus anderen Bundesländern

In acht Bundesländern existieren bereits Landesantidiskriminierungsstellen, die die Kooperation zwischen kommunalen und freien Beratungsstellen fördern. Diese Vorbilder ermöglichen den Ausbau der Beratungsangebote und setzen ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung. Kritiker sehen Bayern in diesem Bereich als Nachzügler.

Forderungen aus Regensburg und Kritik an der Staatsregierung

Die Oberbürgermeisterin von Regensburg betont, dass Diskriminierung und Ausgrenzung gesamtgesellschaftliche Herausforderungen sind, die eine stärkere Unterstützung durch den Freistaat erfordern. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns (AGABY) fordert dringend ein Handeln. Mitra Sharifi, Vorsitzende der AGABY, sieht Bayern in einer Sonderposition, da es als einziges Bundesland keine Selbstverpflichtung zur Antidiskriminierungsarbeit hat.

Das bayerische Sozialministerium verweist hingegen auf bestehende Angebote und die Bundesantidiskriminierungsstelle. Kritiker argumentieren, dass diese nicht ausreichen, um den tatsächlichen Bedarf zu decken.

Regensburg setzt Zeichen

Die Debatte wird in Regensburg, einem Vorreiter in der Antidiskriminierungsarbeit, genau verfolgt. Die Stadt setzt sich für den Ausbau ihrer Strukturen ein, um Betroffene weiterhin zu unterstützen und ein klares Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

Das könnte Dich auch interessieren

27.11.2024 02:30 Min Regensburg: Kirschgeist und Gras-Ober - der "Stoapfälzer Brandner Kaspar" im Kolpinghaus Am Wochenende hat der Theater- und Festspielverein Nittenau das Stück „Stoapfälzer Brandner Kaspar“ auf die Bühne des Kolpinghauses in Regensburg gebracht. Diese Aufführung ist Teil einer Reihe von „Stoapfälzer“-Versionen bekannter Stücke, die der Verein seit 2017 inszeniert – angefangen mit dem „Stoapfälzer Jedermann“. Besondere Interpretation des Klassikers In der Nittenauer Version des Brandner Kaspar treten 27.11.2024 02:30 Min Regensburg: "Geliebte Gabi" - Wanderausstellung erzählt Schicksal eines fünfjährigen Mädchens In Regensburg ist heute die Wanderausstellung „Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu – ermordet in Auschwitz“ eröffnet worden. Die Ausstellung erzählt die tragische Geschichte der 1937 in Marktoberdorf geborenen Gabriele Schwarz, die im Alter von nur fünf Jahren im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurde. Ein Kind im Zentrum des NS-Rassenwahns Gabriele Schwarz, Tochter einer getauften 27.11.2024 00:25 Min Regensburg: Taxi-Tarife steigen Die Stadt Regensburg erhöht ab dem 1. März 2025 die Taxitarife, um das wirtschaftliche Überleben der Taxiunternehmen sicherzustellen. Hintergrund der Maßnahme ist der gestiegene Konkurrenzdruck durch Uber sowie gestiegene Betriebskosten. Ein unabhängiges Gutachten bildet die Grundlage für die neuen Preise. Änderungen bei den Taxitarifen Die neuen Tarife betreffen den Grundpreis, den Kilometerpreis und verschiedene Zuschläge: 27.11.2024 00:31 Min Regensburg: Aufstieg im Städteranking – Platz 8 Regensburg konnte sich im aktuellen Städteranking unter 72 Großstädten um zwei Plätze verbessern und belegt nun den achten Platz. Die hohen Pendlerzahlen und ein attraktiver Arbeitsmarkt zählen trotz Stellenabbaus bei großen Unternehmen wie Continental und Infineon zu den Hauptgründen für diese Platzierung. Vielfältige Wirtschaft in Regensburg Die Stadt ist wirtschaftlich stark aufgestellt, insbesondere durch ihre