In Regensburg gibt es jetzt drei neue Stolpersteine, die an die Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus erinnern. Diese Gedenksteine, die von dem Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen wurden, stehen für das Leiden von Menschen, die durch das NS-Regime ermordet wurden. Sie sind ein sichtbares Symbol gegen das Vergessen.
Am Georgenplatz wurde ein Stolperstein für Albin Relewicz verlegt. Relewicz, geboren 1906, verweigerte 1943 aufgrund seines Glaubens als Zeuge Jehovas den Dienst an der Waffe. Er wurde verhaftet und in das Gefängnis Zweibrücken gebracht. Später, im Jahr 1944, stempelte man ihn unter anderem als „paranoiden Psychopathen“ ab und brachte ihn in die Heil- und Pflegeanstalt Karthaus-Prüll . Am 21. Januar 1945 starb er dort.
Nur wenige Schritte entfernt, in der Nähe des heutigen Museums der Bayerischen Geschichte, erinnert ein weiterer Stolperstein an Johann Dratzl. Dratzl, geboren 1885, war ebenfalls ein Opfer des NS-Terrors. Er wurde 1937 verhaftet und in die Strafanstalt Rebdorf gebracht. 1940 folgte die Inhaftierung im KZ Dachau. Am 19. Januar 1942 wurde er im Rahmen der Aktion 14F13 in Hartheim ermordet.
Ein dritter Stolperstein wurde vor dem Haus Tändlergasse 6 für den jüdischen Geschäftsmann Abraham Naß verlegt. Nach der Pogromnacht 1938 wurde Naß zunächst in das KZ Dachau deportiert, kehrte jedoch nach Regensburg zurück. 1942 wurde er ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 2. Februar 1943 starb.
Die Stolpersteine sind ein bleibendes Mahnmal. Sie erinnern an das grausame Schicksal der Menschen, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. In Regensburg wurden bisher über 270 solcher Steine verlegt – und es werden immer mehr.