Das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Regensburger Altstadt ist erneut Zentrum einer hitzigen Debatte. Berichte über mögliche Pläne, dort ein islamisches Kulturzentrum zu errichten, sorgen für Aufregung bei Bürgern und Politik. Die Nähe zum Regensburger Dom und zur jüdischen Gemeinde wird in der Diskussion besonders hervorgehoben. Seit Veröffentlichung der Pläne am Wochenende haben bereits rund 30.000 Menschen eine Online-Petition gegen das Vorhaben unterzeichnet.
Politische Kritik und Forderungen nach Aufklärung
Die politischen Reaktionen lassen nicht auf sich warten. Vor allem die mangelnde Informationspolitik der Stadt wird kritisiert. CSU-Fraktionsvorsitzender Michael Lehner wirft der Stadtspitze vor, die Pläne ohne Rücksprache durchgesetzt zu haben. Bürgermeisterin Astrid Freudenstein äußert sich scharf: Die Oberbürgermeisterin habe „die demokratisch gewählten Gremien bewusst ignoriert“ und handle im Alleingang. Die Grünen und andere Fraktionen mahnen hingegen zur Besonnenheit.
Verdacht auf wirtschaftliche Interessen
Auch spekulative Meinungen machen die Runde. FDP-Stadtrat Horst Meierhofer sieht mögliche wirtschaftliche Hintergründe und vermutet, der Investor könnte die Stadt unter Druck setzen wollen, ein teures Vorkaufsrecht auszuüben. Unterdessen prüft die Stadtverwaltung, ob ein solches Recht für das Gebäude tatsächlich besteht.
Ein klares Nein von vielen Fraktionen
Fraktionen wie die Brücke, die Freien Wähler und die AfD lehnen die Pläne entschieden ab. Letztere sieht im Vorhaben gar einen „Niedergang Regensburgs“. Die ÖDP fordert mehr Einfluss für die Stadt bei der zukünftigen Nutzung des Gebäudes.
Zukunft des Kaufhof-Gebäudes bleibt ungewiss
Bislang bleibt offen, wie die Stadt mit dem großen Leerstand im Herzen der Altstadt umgehen wird. Der Ausgang der aktuellen Prüfung des Vorkaufsrechts könnte maßgeblich für die weitere Entwicklung sein.