In einer Zeit geopolitischer Spannungen und Unsicherheiten trainieren derzeit rund 3000 Soldaten aus 10 Nationen bei der NATO-Übung „Allied Spirit 25“ auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels sowie in mehreren Landkreisen, darunter im Landkreis Cham. Neben den Soldaten sind auch 375 Fahrzeuge und 22 Hubschrauber im Einsatz. Ziel der Übung ist es, die Zusammenarbeit innerhalb der NATO-Streitkräfte zu verbessern und sich auf mögliche Bedrohungsszenarien vorzubereiten.
Die aktuelle weltpolitische Lage, insbesondere der Krieg in der Ukraine, stellt die NATO vor neue Herausforderungen. Doch gerade in dieser Situation rücken die Partner enger zusammen. Major Ross Towes von der 88th Battery, 4th Field Regiment betont die Notwendigkeit, sich flexibel auf neue Bedrohungen einzustellen:
„Wir haben gut gelernt, wie wir uns im Kampf einander anpassen müssen, um der Bedrohung der feindlichen Truppen entgegenzuwirken.“
Auch Brigadegeneral Arturas Radvilas, Kommandeur der litauischen Landstreitkräfte, unterstreicht die Bedeutung des Trainings. Die Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg fließen in die Taktiken der Übung mit ein:
„Wir experimentieren hier sehr viel, zumal wir auch wissen, wie es im Krieg in der Ukraine läuft.“
Ein zentrales Thema bei der Übung ist die Rolle der USA innerhalb der NATO. Angesichts politischer Unsicherheiten, insbesondere durch den aktuellen US-Präsidenten, stellt sich für viele Verbündete die Frage, wie verlässlich die Allianz bleibt. Brigadegeneral Steven Carpenter, Kommandeur des 7th Army Training Command, sieht jedoch keine Zweifel an der amerikanischen Verpflichtung:
„Eine starke US-Präsenz, eine starke NATO-Präsenz ist nicht nur in Europa, sondern weltweit wichtig.“
Carpenter macht deutlich, dass die gemeinsame Verteidigung für die USA weiterhin oberste Priorität hat – unabhängig von politischen Debatten.
Das Manöver „Allied Spirit 25“ findet nicht nur auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels, sondern auch außerhalb statt. Bis zum 24. März trainieren die internationalen Truppen verschiedene Gefechtsszenarien, um für mögliche Konflikte bestmöglich vorbereitet zu sein.