Do, 01.01.2015 , 11:00 Uhr

Mann schießt Freund aus Versehen in den Rücken

Östlicher Landkreis Regensburg: An Silvester wurde die Einsatzzentrale der Polizeiinspektion Neutraubling darüber informiert, dass in einem Regensburger Krankenhaus ein junger Mann mit einer Schussverletzung aufgenommen worden war. Der Mann hatte sich wegen starker Schmerzen selbst ins Krankenhaus begeben. Die Ärzte stellten eine Schussverletzung am Rücken fest. Der Mann war ansprechbar – Lebensgefahr bestand nicht.  Allerdings stand dem Verletzten zu diesem Zeitpunkt noch eine Operation bevor, denn das Projektil musste aus dem Rücken entfernt werden.

Im Rahmen einer ersten Befragung versuchte der 21-Jährige zunächst den Polizeibeamten einen „Bären aufzubinden“. Doch schon bald rückte er mit den tatsächlichen Umständen heraus, unter denen er die Verletzung am Rücken erlitten hatte. Demnach hatte er mit drei erwachsenen Freunden in der Nacht zum Mittwoch bis in die Morgenstunden des 31.12.2014 hinein gefeiert. Gegen 04.00 Uhr kam das Quartett auf die Idee mit einem Kleinkalibergewehr zum Schießen ins Freie und an den nahegelegenen Ortsrand zu gehen. Unter anderem wurde dabei auch gezielt auf Straßenlaternen geschossen, wobei zumindest eine zerstört wurde.  Nach den Angaben des Verletzten kam es dabei zu einem tragischen Unfall, bei dem ihm sein Freund aus Versehen in den Rücken schoss. Während der junge Mann nach eigenen Angaben kurz bewusstlos geworden sei,  gingen seine Freunde davon aus, dass er nur Theater spielen würde. Trotz einer Nachschau konnten sie keine Verletzung bei ihm feststellen.

Das Quartett trennte sich kurz darauf. Der Verletzte ging nach Hause und versteckte das Gewehr. Nachdem die Schmerzen im Rücken immer stärker wurden,  entschloss er sich ins Krankenhaus zu fahren. Hier wurde der Einschuss im Rücken festgestellt. Unklar war zunächst, ob die Verletzung von einem sog. „Diabolo“,  also von Luftgewehrmunition,  oder von einem Kleinkalibergeschoss verursacht worden war. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurde die Tatwaffe, ein Kleinkalibergewehr,  genau  dort aufgefunden, wo sie der Verletze nach seinen Angaben versteckt hatte. Die Waffe, die sich seit Jahrzehnten legal im Besitz des Großvaters befunden hatte,  wurde sichergestellt.  Wie der Enkel an die Waffe gelangen konnte,  ist derzeit noch völlig unklar.

Der 24-Jährige, der aus Versehen auf seinen Freund geschossen hatte, wurde am Nachmittag festgenommen. Er musste zwei Blutentnahmen über sich ergehen lassen. Zu den Vorwürfen wollte er sich zunächst nicht äußern.  Gegen den Schützen wurden Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Darüber hinaus wird gegen alle Beteiligte wegen Sachbeschädigung und Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt.

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