„Unser gemeinsamer Protest zusammen mit den Bürgern und vielen Akteuren aus Gesellschaft und Wirtschaft hat bewirkt, dass der von Landrat Martin Neumeyer und CSU/JL gewünschte Beschlussvorschlag für die Variante E des PwC-Regionalgutachtens, die die Abstufung des Mainburger Krankenhauses zu einem regionalen Gesundheitszentrums vorsieht, um umfangreiche Prüfvarianten erweitert wurde.“ – Annette Setzensack – Initiative „Rettet das Krankenhaus Mainburg“
Setzensack bezieht sich damit auf das Ergebnis der Kreistagssitzung am vergangenen Freitag in Kelheim. Die Aktiven aus Mainburg betrachten den Beschluss der Mehrheit der Kreisräte mit gemischten Gefühlen. Die Beschlussergänzung, dass auch ein Vorschlag zum dauerhaften Erhalt der 24/7 stationären Notfallversorgung in Mainburg erarbeitet werden muss, sei ein wichtiger Etappenerfolg.
„Dies war nur durch die Unterstützung der Bevölkerung in den letzten Wochen möglich. Bürgerprotest bewegt eben etwas! Wir werden wahrgenommen.“ freut sich Katja Resch.
Allerdings konnte nicht verhindert werden, dass der Landrat das Verhandlungsmandat auch für eine Umwandlung des Mainburger Krankenhauses in ein regionales Gesundheitszentrum in Rahmen des vorgesehenen Verbunds in der Region Ingolstadt erhält.
„Der Erhalt des Mainburger Krankenhauses als stationärer Versorger ist mit dem Beschluss keineswegs gesichert!“, stellt Reiner Gastner klar. „Aber wir haben nochmals Zeit gewonnen, und Variante E ist nicht mehr die einzig diskutierte Option für das Mainburger Haus.“ ergänzt Michael Zenk.
„Warum einige Fraktionen im Kreistag auch einen Prüfauftrag für den Neubau eines Zentralkrankenhauses in der Landkreismitte erteilt haben, das vermutlich mehrere Hundert Millionen Euro kosten würde, wenn diese gleichzeitig keinen finanziellen Spielraum mehr für Zukunftsinvestitionen und Defizitausgleiche für das Mainburger Haus sehen, erschließt sich uns nicht“, sagt Werner Pitzl.
Für die Versorgung in Mainburg seien solche Überlegungen ein schwerer Schlag und würden zudem weite Teile der Hallertau unterversorgt zurücklassen.
Vor der Sitzung hatten Vertreter der Initiative Landrat Martin Neumeyer den aktuellen Zwischenstand der erst vor ca. drei Wochen gestarteten Online-Petition zum Erhalt der stationären Versorgung in Mainburg übergeben. Bis zum 29.02.24 unterstützten mehr als 26.700 Menschen und davon 16.850 aus dem Landkreis Kelheim die Petition.
„4000 Unterstützer der Petition haben sich zudem die Zeit genommen, einen Kommentar zu verfassen“, erläuterte Michael Zenk von der Initiative „Rettet das Krankenhaus Mainburg!“.
Bei der Übergabe wurden einige der Kommentare von besorgten Landkreisbürgern verlesen. Zum Abschluss der Übergabe wurde Landrat Neumeyer auf den Weg gegeben, bei der Beschlussfassung die Forderungen der Petition und die Anliegen der Bürger zu berücksichtigen.
Auf dem Teilerfolg will sich die Initiative freilich nicht ausruhen, sondern den weiteren kreispolitischen Prozess kritisch begleiten, intensiv das Gespräch mit verantwortlichen Politikern suchen und sich bayernweit mit Aktionsgruppen zum Erhalt der Landkliniken vernetzen.
Für die Petition, die noch bis Mai läuft, bittet die Initiative weiter um Unterstützung: https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-das-krankenhaus-mainburg
PM Initiative „Rettet das Krankenhaus Mainburg“
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