Katalysatoren sind in Bayern nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) zuletzt deutlich häufiger aus Autos ausgebaut und gestohlen worden. Die Zahl der bis Anfang Dezember im Freistaat erfassten Taten liege «im unteren dreistelligen Bereich», teilte die Behörde mit.
Von 2016 bis 2018 seien noch weniger als zehn Fälle pro Jahr gemeldet worden, im vergangenen Jahr sei die Zahl im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Deutlich sei die Zahl der Diebstähle noch einmal seit Mitte des Jahres 2020 gestiegen.
Der Anstieg der Diebstähle könne mit einem Preisanstieg bei Edelmetallen im Zusammenhang stehen, sagte eine LKA-Sprecherin. Das sei bislang aber nur eine Vermutung. Katalysatoren dienen bei Autos der Abgasreinigung, wobei Rohstoffe wie Platin helfen. Laut ADAC lassen sich die Geräte recyceln, das gewonnene Platin könne anschließend den Herstellern wieder angeboten werden.
Von den Diebstählen betroffen sind in Bayern nach Angaben des Landeskriminalamts vor allem Mittelklasse-Autos der Marken Volkswagen, BMW, Opel und Mercedes. Warum ausgerechnet diese Wagen ins Visier der Diebe geraten, wisse man noch nicht. Die Polizei empfehle aber, das eigene Auto wenn möglich in der eigenen Garage oder an belebten Plätzen abzustellen.
Den größten Schaden richteten Katalysatoren-Diebe in Bayern bislang in Gersthofen nahe Augsburg an. Mehr als 100 Neuwagen bauten Unbekannte Anfang Dezember auf einem Werksgelände in Gersthofen (Landkreis Augsburg) auseinander, um Katalysatoren zu entwenden. Die Diebe erbeuteten dabei Polizeiangaben zufolge Teile im Wert einer sechsstelligen Summe.
dpa