Fr, 03.02.2023 , 14:46 Uhr

Frauenholz bei Oberhinkofen: Lebensraumschutz mit dem Bagger

Die Regierung der Oberpfalz informiert, warum in einem Regensburger Schutzgebiet schweres Gerät anrollen muss.

Die DBU-Naturerbefläche Frauenholz bei Oberhinkofen ist Zufluchtsort für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Trotzdem rollen hier nun die Bagger an. Grund dafür ist der Schutz der biologischen Vielfalt. Ab Anfang Februar werden die kleinen Tümpel des ehemaligen Standortübungsplatzes wieder fit gemacht und kleinere Kiesflächen (Rohböden) angelegt.

 

Optimierung der Laichgewässer für geschützte Amphibien

Die heimlichen Stars dieses Schutzgebiets sind Gelbbauchunke, Kreuzkröte und Kammmolch. Sie sind sehr selten, nicht besonders auffällig und mögen sonnige Pfützen und Tümpel. Diese gab es reichlich als das Gelände noch militärisch genutzt wurde. Panzer schufen perfekte Lebensbedingungen: verdichtete Kuhlen, Furchen und Fahrspuren, offene Kiesflächen, schüttere Vegetation. Was auf den ersten Blick zerstörerisch wirkt, ist für diese Arten überlebenswichtig.

Seit die Panzer weg sind, wachsen die Tümpel immer stärker zu und die Böden werden durchlässig. Regenwasser bleibt nur noch kurze Zeit stehen. Die zunehmende Trockenheit verstärkt das Problem. Für den Nachwuchs der Amphibien wird es brenzlig. Trocknet das Gewässer aus bevor die Jungtiere ihre Entwicklung zum Landgänger abgeschlossen haben, droht ihnen ein trauriges Schicksal.

 

Dagegen wollen Naturschutzbehörden und Gebietsbetreuer in Zusammenarbeit mit der DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), und dem Bundesforstbetrieb Hohenfels etwas unternehmen: ein Bagger soll die Laichgewässer im Februar wieder optimieren. Kehren die Tiere im Frühjahr aus dem Winterquartier im umliegenden Wald zurück, ist die Maßnahme bereits abgeschlossen. Der Erfolg der Aktion zeigt sich dann im Sommer.

 

Alle Maßnahmen sind Bestandteil des Naturerbe-Entwicklungsplans, der Naturschutzmaßnahmen für Wald, Offenland und Feuchtgebiete sowie eine Wegeführung für Besucher festlegt, und des FFH-Managementplans für das Natura 2000-Gebiet „Standortübungsplatz Oberhinkofen“. Sie dienen dem Erhalt von europarechtlich geschützten Arten.

 

Pressemitteilung Regierung der Oberpfalz

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