Das Wetter hat den Bauern in diesem Jahr schon übel mitgespielt. Zuerst der lange Winter, dann das Hochwasser, dann Hagel und Gewitter. Beim Jahrhunderthochwasser Anfang Juni war in ganz Bayern etwa zwei Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche überschwemmt. Die Schäden dadurch schätzt das Landwirtschaftsministerium auf 115 Millionen Euro. Heute hat der Bayerische Bauernverband im Landkreis Regensburg zu einer Ackerbegehung in Pfatter geladen, um über die Ernteaussichten zu informieren.
Alois Bauer ist Landwirt in Pfatter. Er baut Zwiebel, Kartoffeln, Zuckerrüben und Weizen an. Von Ende Mai bis letzte Woche stand mehr als ein Drittel seiner Ackerfläche unter Wasser. Sein Mais und der Weizen sind stark betroffen. Für Alois Bauer ist die Situation zwar hart, aber nicht existenzbedrohend. 50% der Schäden werden ihm ersetzt.
Generell kann für die Ernte im Landkreis Regensburg Entwarnung gegeben werden. Auf den Ackerflächen, die nicht von den Überschwemmungen betroffen waren, wachsen die Feldfrüchte ganz normal. Bei der Getreideernte, speziell beim Weizen, erwartet Johann Mayer, der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands im Landkreis Regensburg, sogar eine Spitzenernte. Trotzdem: Wegen den häufigen Totalausfällen gibt er nur eine unterdurchschnittliche Ernteaussicht. Damit es in Zukunft keine Totalausfälle wegen Hochwasser mehr gibt, fordern die Bauern: Mehr Rückhaltebecken. Außerdem eine bessere Gewässerbewirtschaftung, also Maßnahmen, damit Wasser kontrolliert abfließen kann. Und einen Fonds, in dem Geld in guten Zeiten für schlechte Zeiten angespart wird.
JE