In der Plenarsitzung des bayerischen Landtags haben SPD und Grüne gefordert, die Exen entweder zu verbieten oder zumindest eine offene Diskussion darüber zu führen. Auf der anderen Seite sprachen sich die CSU, Freien Wähler und die AfD für den Erhalt der Exen aus. Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) kündigte an, einen Dialog mit Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden über die Prüfungskultur zu führen, schloss jedoch den Erhalt unangekündigter Tests nicht aus.
Von Seiten der SPD kritisierte Nicole Bäumler die Exen scharf. Sie betonte, dass diese Tests unnötigen Stress und Angst auslösten und die Freude am Lernen verringerten. Auch Gabriele Triebel (Grüne) schloss sich dieser Meinung an und warf Söder vor, eine autoritäre „Basta-Politik“ zu verfolgen.
Ute Eiling-Hütig (CSU) verteidigte hingegen die Exen mit dem Argument, dass Schulen die Schüler auf das Leben vorbereiten müssten. Dabei sei es notwendig, auch aus dem Stegreif gefordert zu werden. Zudem stehe es den Schulen schon jetzt frei, eigenverantwortlich über die Durchführung von Exen zu entscheiden. Auch Oskar Atzinger (AfD) sprach sich für die Beibehaltung der Tests aus und warnte vor einer Absenkung des Bildungsniveaus.
Anna Stolz stellte abschließend klar, dass es keine generellen Verbote für Exen geben werde. Der angekündigte Dialog solle sich nicht ausschließlich auf Leistungsnachweise konzentrieren, sondern die gesamte Prüfungskultur an Schulen in den Blick nehmen.
dpa / MF