Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Die seit 2013 weltweit stattfindende Kampagne One Billion Rising (englisch für „Eine Milliarde erhebt sich“) steht für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Sie lädt ein, sich gemeinsam zu erheben gegen Frauenfeindlichkeit, Diskriminierung der Geschlechter und Sexismus. Zudem ermutigt sie dazu, gemeinsam einzustehen für Gleichberechtigung, Sicherheit und Freiheit von Frauen.
Unter dem Motto „Rise for freedom“ findet am Mittwoch, 14. Februar, 16 Uhr, auf dem Neupfarrplatz in Regensburg ein Tanzprotest zu dem Song „Break the chain“ statt, zu dem alle eingeladen sind, mitzutanzen und Solidarität zu zeigen. Eingangs sind Redebeiträge von Vertreterinnen aus Politik und Beratungsstellen geplant. Für den Landkreis Regensburg spricht die stellvertretende Landrätin Maria Scharfenberg.
Am Landratsamt Regensburg setzen Landrätin Tanja Schweiger, Silvia Siegler (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Regensburg) und Markus Gschwendtner (Beauftragter für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Landkreis) ein Zeichen. Gemeinsam hissten sie die Flagge des bundesweiten „Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen“. Dort erhalten Frauen rund um die Uhr Beratung in 17 Sprachen – und das jeden Tag.
Auf lokale Hilfs- und Beratungsstellen verweist das gemeinsame Logo von Stadt und Landkreis Regensburg des Regensburger „Runden Tischs gegen häusliche Gewalt“. Das Fachgremium unter Leitung der Gleichstellungsstellen arbeitet gemeinsam daran, die Hilfsstruktur für von Gewalt betroffene Frauen im Raum Regensburg zu verbessern und durch Öffentlichkeitsarbeit das Thema häusliche Gewalt nachhaltig in die öffentliche Diskussion einzubringen. Mitglieder des Runden Tisches sind alle in Stadt und Landkreis am Thema „Gewalt gegen Frauen“ arbeitenden Facheinrichtungen wie Frauenhäuser, Frauennotruf, einschlägige Beratungsstellen (etwa Kontakt e.V. und Weißer Ring), Jugendämter, Gleichstellungsstellen aber auch der Deutsche Ärztinnenbund, Justizbehörden und Polizei.
Immer noch sind besonders Frauen und Kinder von häuslicher Gewalt betroffen. Studien zeigen, dass in Deutschland jede vierte Frau Gewalt in der Partnerschaft erlebt. Zudem ist davon auszugehen, dass in Deutschland jedes fünfte Kind in einem Haushalt aufwächst, in dem es regelmäßig zu Gewalt kommt.
Die in Deutschland bereits seit 2018 in Kraft getretene Istanbul-Konvention verpflichtet sowohl die staatlichen Behörden als auch die Rechtspraxis, gewalttätige Vorfälle bei einer Entscheidung zum Sorge- oder Umgangsrecht zu berücksichtigen. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2023 lud der Regensburger Runde Tisch zum Filmabend „Wutmann“ ins Kino im Andreasstadl ein. Der norwegische Animationsfilm „Wutmann“ zeigt die Auswirkungen häuslicher Gewalt insbesondere auf Kinder und Möglichkeiten der Prävention, Hilfen und Täterarbeit.
Ralf Wargitsch, Leiter der Fachstelle Täterarbeit (FTA) Oberpfalz Süd des Kontakt e.V. – Regensburger Beratungsstelle gegen Gewalt, stellte seine Arbeit mit Tätern vor. In der anschließenden Diskussion stellten sich zudem Fachstellen des Runden Tisches den Fragen des Publikums:
Hilfen und Beratung für von Gewalt betroffene Frauen sind auf der Webseite der Gleichstellungsstelle des Landkreises zu finden: https://www.landkreis-regensburg.de/gewalt-gegen-frauen/
Landkreis Regensburg / MB