Polizeipräsident Gerold Mahlmeister hat die Kriminalitätsstatistik 2018 für den Landkreis Regensburg präsentiert. Sowohl bei der Zahl der Gesamtstraftaten, als auch bei der Häufigkeitszahl – und damit bei zwei der drei Kennziffern, die die Kriminalitätsbelastung abbilden- weist die Statistik im 10-Jahres-Vergleich Bestwerte aus. Bei der dritten Kennzahl, der Aufklärungsquote, konnte in 2018 der zweitbeste Wert seit 2009 erreicht werden. Daher, so der Polizeipräsident, hat sich die ohnehin schon gute Sicherheitslage im Landkreis Regensburg sogar nochmals verbessert.
Die Zahl der Gesamtstraftaten (ohne ausländerrechtliche Delikte, wie etwa illegale Einreisen oder illegaler Aufenthalt) hat im vergangenen Jahr mit 4.455 den niedrigsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Gegenüber 2017 (4.688) sei dies ein Rückgang um 233 Straftaten (minus 5 Prozent). Die um ausländerrechtliche Delikte bereinigte Aufklärungsquote stieg von 63,8 in 2017 auf 65,7 in 2018. Dies sei im 10-Jahres-Vergleich der zweithöchste Wert nach 2016 (66,5).
Wie bei der Zahl der Gesamtstraftaten habe auch bei der sogenannten Häufigkeitszahl (Zahl, die das Verhältnis zwischen Einwohner und begangenen Straftaten, errechnet auf 100.000 Einwohner, darstellt) der beste Wert im 10-Jahres-Vergleich erreicht werden können. Ohne ausländerrechtliche Delikte sei in 2018 ein Wert von 2.318 erzielt worden, gegenüber 2017 (2.461) eine Abnahme um 143 (oder 5,8 Prozent).
Bezogen auf die Häufigkeitszahl, so Mahlmeister, könne der Landkreis Regensburg als der sicherste aller sieben Oberpfälzer Landkreise bezeichnet werden, bayernweit nehme der Landkreis Regensburg unter allen 71 Landkreisen Platz vier ein. Der Regierungsbezirk Oberpfalz liege bei der Häufigkeitszahl innerhalb aller sieben Regierungsbezirke nach Niederbayern und Unterfranken auf Platz drei.
Fortgesetzt habe sich der positive Trend beim Wohnungseinbruchdiebstahl. Hatte diese Zahl bereits von 2016 auf 2017 von 114 auf 91 abgenommen (minus 23 oder 20,2 Prozent), ging sie von 2017 auf 2018 nochmals um bemerkenswerte 49 auf dann noch 42 Fälle zurück. Von diesen 42 Fällen blieb es bei knapp der Hälfte beim Einbruchsversuch.
Die 42 Fälle bedeuteten einen Rückgang um 53,8 Prozent, der deshalb besonders erfreulich sei, weil gerade dieser Deliktsbereich das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stark beeinflusse. Den im 10-Jahres-Vergleich bisher erzielten niedrigsten Wert bei den Wohnungseinbruchdiebstählen habe es in 2010 mit 48 Fällen gegeben.
Zurückzuführen sei dieser Positivtrend auf eine breit angelegte Informations- und Aufklärungskampagne – etwa auch durch den sogenannten Präventionsbus, der auf das Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg aufmerksam machen soll – und die dadurch erreichte höhere Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger. So hätten viele private Haus- und Wohnungseigentümer den technischen Einbruchschutz verbessert, was auch an der hohen Anzahl der Einbruchversuche erkennbar sei. Bayernweit nehme die Oberpfalz bei den Wohnungseinbrüchen mit einer Häufigkeitszahl von 23 Platz eins ein (Bayern: 40).
Landrätin Tanja Schweiger dankte den Vertretern der Polizei für die stets professionelle Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen. Sehr positiv bemerkbar mache sich beispielsweise die polizeiinterne Koordination des Präsidiums beim Verkehrsgeschehen rund um das Großprojekt A3-Ausbau. Welch große Bedeutung generell die Sicherheitslage für die Bürgerinnen und Bürger habe, zeige sich regelmäßig bei Umfragen, wo dieses Kriterium zu den am häufigsten genannten zähle, wenn es um die Lebens- und Wohnqualität einer Region oder eben auch eines Landkreises gehe. Ihr besonderer Dank gelte auch Polizeipräsident Gerold Mahlmeister, der Ende des Monats in Ruhestand gehe und der daher die Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für den Landkreis Regensburg zum letzten Mal übernommen habe.
Die Zahl der Gesamtstraftaten (ohne ausländerrechtliche Delikte) von 4.455 könne – so der Polizeipräsident – verschiedenen Deliktsbereichen zugeordnet werden, wobei sich der Bestwert im 10-Jahres-Vergleich auch dort widerspiegle. So sei die Gewaltkriminalität von 2017 zu 2018 um 22 auf 130 Fälle zurückgegangen (minus 14,5 Prozent), ebenso die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 19 auf 107 (minus 15,1 Prozent), die Straßenkriminalität um 17 auf 823 Fälle (minus 2 Prozent) und die Diebstahlskriminalität um 111 auf 1.185 Fälle (minus 8,6 Prozent). Nur bei einem Deliktsbereich sei im Vergleich von 2017 zu 2018 ein Anstieg zu verzeichnen, und zwar bei der Rauschgiftkriminalität um 9 auf 240 Fälle (plus 3,9 Prozent).
Bei den um ausländerrechtliche Delikte bereinigten Straftaten waren 2018 von den insgesamt 2.403 registrierten Tatverdächtigen (2017: 2.367, somit plus 36 oder 1,5 Prozent) 1.732 Deutsche (1.716, somit plus 16 oder 0,9 Prozent) und 671 Nichtdeutsche (651, somit plus 20 oder 3,1 Prozent).
Die Zahl der Verkehrsunfälle, so Polizeivizepräsident Thomas Schöniger, sei von 5.764 auf 5.889 (plus 125 oder 2,2 Prozent) gestiegen, ebenso die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 693 um 60 (plus 8,7 Prozent) auf 753, die Zahl der Verletzten von 973 um 106 (plus 10,9 Prozent) auf 1.079, und die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen von 9 auf 10 (plus 11,1 Prozent).
Auch die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle sei im Vergleich zum Vorjahr von 52 auf 62 angestiegen (plus 10 oder 19,2 Prozent). Dabei wurden 27 Personen verletzt, und damit zehn weniger als 2017 (minus 27 Prozent); eine Person verlor in 2018 aufgrund eines alkoholbedingten Verkehrsunfalls ihr Leben (2017: 0).
Wie in 2017 waren auch in 2018 zwei Verkehrsunfälle auf Drogenkonsum zurückzuführen, dabei wurde eine Person verletzt (2017: 2), getötet wurde bei diesen Verkehrsunfällen wie in 2017 niemand.
Im Bereich der Geschwindigkeitsunfälle sei ein Anstieg von 138 auf 159 (plus 21 oder 15,2 Prozent) eingetreten. Während die Zahl der Verletzten um zwei auf 80 zurückging (minus 2,4 Prozent), stieg die Zahl der bei Geschwindigkeitsunfällen Getöteten um einen auf vier (plus 33,3 Prozent).
Die Zahl der Schulwegunfälle nahm ebenso wie die Zahl der dabei verletzten Schüler von 2017 auf 2018 um einen auf insgesamt vier zu. Wie in 2017 wurde auch in 2018 – wie auch im gesamten 10-Jahres-Vergleich bis 2009 – kein Schüler getötet.
Ein Rückgang von 2.132 auf 2.104 (minus 28 oder 1,3 Proeznt) war bei der Zahl der Wildunfälle zu verzeichnen. Die Zahl der dabei verletzten Personen sank um vier auf sieben (minus 36,4 Prozent). Wie im Vorjahr und während der letzten zehn Jahre –Ausnahme 2012 mit einer getöteten Person – kam keine Person bei einem auf eine Kollision mit einem Wild zurückzuführenden Verkehrsunfall ums Leben.
Teilnehmer des Sicherheitsgesprächs im Landratsamt Regensburg waren:
Pressemitteilung Landkreis Regensburg