Bis zum Jahr 2030 soll an der Kreisklinik Wörth a.d.Donau ein neuer Gebäudetrakt entstehen. Neben einer Erhöhung der Bettenzahl von 120 auf dann 150 sollen mit dem neuen Anbau auch weitere Optimierungen etwa in den Funktionsbereichen oder bei klinikinternen Organisationsabläufen erfolgen. Mit dieser großen Investitionsmaßnahme trägt der Landkreis Regensburg, der Eigentümer der Kreisklinik ist, der Tatsache Rechnung, dass das Krankenhaus seit Jahren ein kontinuierlich steigendes Patientenaufkommen hat, sich durch hohe Qualitätsstandards eine sehr gute Reputation erworben hat und daher jetzt folgerichtig den nächsten Entwicklungsschritt gehen kann.
In seiner Sitzung am 12. Dezember 2022 stellte Professor Hans Peter Haid, der bei diesem Projekt für das Architekturbüro hanshans aus Lappersdorf tätig ist, dem Kreistag den derzeitigen Planungsstand vor.
Landrätin Tanja Schweiger wurde vom Kreistag einstimmig ermächtigt, für den Erweiterungsbau ein Architekturbüro, weitere Planer sowie einen Projektsteuerer mit den Leistungsphasen 1 – 3 (Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung) zu beauftragen.
Der Krankenhausausschuss hatte in seiner Sitzung am 1. Dezember 2022 dieses Thema vorberaten und dem Kreistag diese Beschlussfassung – ebenfalls einstimmig – empfohlen.
Die Planungszeit für das Erweiterungsprojekt beträgt zwei Jahre, die Bauzeit insgesamt rund sechs Jahre. Der Betrieb der Kreisklinik soll in der gesamten Bauzeit nicht eingeschränkt oder beeinträchtigt werden, sondern in vollem Umfang weitergehen. Derzeit liegen die Kostenschätzungen für das Projekt bei etwa 80 Mio. Euro. Nach Abzug einer möglichen Förderung des Freistaats Bayern ist derzeit von einem Eigenanteil für den Landkreis von gut 30 Mio. Euro auszugehen.
Für Landrätin Tanja Schweiger ist die Erweiterung der Kreisklinik um 30 auf dann 150 Betten eine für die Weiterentwicklung der Kreisklinik wichtige Weichenstellung:
„Mit dem als ‚Zielplanung 2030‘ bezeichneten neuen Gebäudetrakt sichert der Landkreis Regensburg die Zukunftsfähigkeit der Kreisklinik Wörth a.d.Donau. Die Kreisklinik hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. Das Haus hat einen erstklassigen Ruf. Die erreichten Qualitätsstandards führen zu einer hohen Akzeptanz, wie die kontinuierlich steigenden Patientenzahlen eindrucksvoll zeigen. Auch die Bedarfsfeststellung des Freistaates Bayern zu einer solchen Großinvestition zeigen die Wertschätzung und Anerkennung der hohen medizinischen und pflegerischen Qualität an der Kreisklinik Wörth.“
Professor Hans Peter Haid ging zunächst auf die mit diesem Projekt verbundenen Zielsetzungen ein. Zum einen werde die Bedarfsplanung des Freistaates Bayern umgesetzt, nach der die Zahl der Betten von 120 auf 150 Planbetten erhöht werden soll. Zum anderen würden Funktionsbereiche durch Umstrukturierung optimiert, und schließlich könnten auch medizinische Funktionen gebündelt und konzentriert werden. Der bauliche Umfang der Erweiterung werde sichtbar, wenn man die neu zu schaffenden Bestandsflächen in Relation setze zum bisherigen Bestand. Mit der Erweiterung erhöhe sich die Bestands-Nutzfläche von jetzt 6900 m² um 3747 m² auf dann 10647 m².
Derzeit würden an der Klinik jährlich etwa 30 000 ambulante und stationäre Patientenkontakte stattfinden. Realisiert werden könne die Maßnahme durch den Grundstückserwerb im Norden der Klinik. Es werde eine Verbesserung der Wegestruktur vertikal und horizontal mit der Anbindung an versetzte Erschließungsebenen erfolgen. Mit der räumlichen Nähe von Funktionsstellen könnten medizinische Geräte und Räume mit besonderer Ausstattung mehrfach genutzt werden, wodurch der Personaleinsatz reduziert und die Auslastung der Räume verbessert werde.
Es könne zudem eine Neuorganisation bei der Wegeführung von außen für Patient/-innen, Rettungsdienst, Mitarbeitende, Besucher/-innen und Lieferanten erreicht werden, ebenso eine räumliche Erweiterung der Zentralen Notaufnahme als Reaktion auf die steigenden Patient/-innenzahlen; des Weiteren eine Erhöhung der Intensivkapazitäten auf 8 ICU (Intensivbetten) und 4 IMC (Intensivpflegestation) – derzeitige Einheiten: 6 ICU und 2 IMC – sowie die Einbindung von ausgelagerten Einheiten in Nebengebäuden, etwa Hygiene, Haustechnik, EDV und Pflegedienstleitung. Selbstverständlich werde der Erweiterungsbau auch ein nachhaltiges und ökologisches Energiekonzept beinhalten.
Landkreis Regensburg/JM