Zahlreiche Feuerwehrleute aus nahezu allen Ortswehren des Landkreises sowie einige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Gemeinden waren zur Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbands und Kommandanten-Dienstversammlung gekommen. Nach dem Totengedenken für Ehrenkreisbrandinspektor Ludwig Haslbeck, der am 3. Februar 2022 verstorben war, blickte Kreisvorsitzender und Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer auf das letzte Jahr zurück. Pandemiebedingt fanden 2021 mehrere Ausschusssitzungen des Bezirksfeuerwehrverbands und des Landesfeuerwehrverbands virtuell statt. Bei der Beschaffung eines Spannungssimulators für Motorsägenlehrgänge konnte Scheuerer Vollzug melden. Dieser soll an zentraler Stelle in der Oberpfalz stationiert werden. Außerdem nahm der Kreisbrandrat Stellung zur Zuwendungsrichtlinie und zu den Lehrgängen an der Staatlichen Feuerwehrschule, bei denen sich pandemiebedingt Probleme ergeben. Außerdem stellte er die neue Verordnung über die Dienstkleidung der Freiwilligen Feuerwehren vor. Die Abzeichen von Ehrenvorständen enthalten künftig ein „E.“
Anschließend informierte er darüber, dass die allgemeinen Förderfestbeträge um rund zehn Prozent erhöht werden. Jedoch werden die Förderungen für die Fahrzeugtypen LF 20, HLF 20, Drehleiter und Wechselladerfahrzeuge beispielsweise nicht angehoben, ein Waldbrand-TLF werde aber gefördert. Scheuerer blickte außerdem zurück auf das 50. Jubiläum der Jugendfeuerwehren im Landkreis am 18. und 19. September 2021, inklusive Ehrenabend. Dabei sei erreicht worden, Jugendliche anzusprechen und die Jugendarbeit in den Mittelpunkt zu rücken. Außerdem fand am 7. Oktober 2021 die Verleihung des Ehrenzeichens des KFV Regensburg statt. Zudem wurde alljährlich die Informations-Zeitschrift für die Feuerwehren im Landkreis in Eigenregie erstellt.
In den kommenden Jahren sind laut Scheuerer einige Gründungsfeste der Ortsfeuerwehren im Landkreis geplant. Der Kreisbrandrat brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Feuerwehren ihre Festivitäten so durchführen können, wie sie es sich vorstellen. „Die Feuerwehren sind so aktiv wie nie zuvor, das sollte gefeiert werden“, meinte er.
Dem Rückblick des Kreisbrandrates schloss sich der Kassenbericht von Ralf Amann an, der sich bei allen Spendern und Förderern des Kreisfeuerwehrverbandes bedankte. Kassenprüfer Josef Heigl bescheinigte Amann eine ordnungsgemäße Kassenführung und empfahl die Entlastung der Vorstandschaft. Dies wurde einstimmig angenommen.
Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer gab anschließend einen Lagebericht über die insgesamt 175 aktiven Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Seinen Worten zufolge ist die Zahl der Dienstleistenden im vergangenen Jahr von 6.946 auf 7.038 angestiegen. Davon sind 5.802 Personen männlich und 1.236 Personen weiblich. Zudem sind 1.656 dieser Dienstleistenden Atemschutzgeräteträger. Im Landkreis gibt es im Jugendbereich außerdem 1.693 Feuerwehranwärter (davon 934 Jungen und 759 Mädchen). Zudem stieg die allgemeine Zahl der Mitglieder im vergangenen Jahr von 38.211 auf 38.524. Die Zahl der Einsätze nahm hingegen ab. Mussten die Feuerwehren im Jahr 2020 noch 4.924 Mal ausrücken, gab es im Jahr 2021 3.717 Einsätze. Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr 1.391 Personen an diversen Landkreis-Lehrgängen teil – in 56.862 Ausbildungsstunden. An der Leistungsprüfung nahmen 1.387 Aktive teil. Zudem konnten im Zeitraum von 2015 bis 2021 insgesamt 1.980 Mitglieder für 25, 40 bzw. 50 Jahre aktiven Dienst geehrt werden.
Kreisbrandrat Scheuerer lobte die positive Entwicklung bei der Zahl der Mitglieder und Einsatzkräfte. Er führte dies auf die Tatsache zurück, dass mehr Menschen im Homeoffice tätig sind und zu Einsätzen ausrücken könnten, sowie auf das Bestreben der Kommandanten, trotz der Einschränkungen Kontakt zur Mannschaft zu halten. Gleichzeitig freute er sich darüber, dass das weibliche Geschlecht mehr Einzug in die Feuerwehren hält. Eine positive Entwicklung sah er auch bei den Kinderfeuerwehren. Es sei wichtig, bereits Kinder spielerisch an die Feuerwehr heranzuführen, damit diese den Wert von Hilfe erkennen und sich später in der Gesellschaft einbringen. Darum rief er die Anwesenden dazu auf, regelmäßig Aktivitäten für Kinder abzuhalten.
Für den KFV sei es ein weiteres wichtiges Ziel, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. So wurde zum Beispiel ein Abrollbehälter für Öl in Regenstauf stationiert und zudem eine Drohne beschafft. Für die Zukunft ist geplant, die digitale Alarmierung weiter umzusetzen. „Wir sind sehr um Digitalfunk bemüht“, erklärte Scheuerer. Hier gibt es Überlegungen für einen Mobilfunkmasten in Wolfsegg. Zudem blickte er auf die Landesverbandsversammlung am 16. und 17. September 2022 in Obertraubling voraus, sowie auf den Ehrenabend anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des KFV Regensburg. Anlässlich dieses Jubiläums wird am 7. März 2023 auch ein Benefiz-Konzert mit dem Gebirgs-Musikkorps der Bundeswehr stattfinden.
Landrätin Tanja Schweiger betonte in ihrem Grußwort, dass auf die Feuerwehren im Landkreis stets Verlass sei. Es freue sie, dass es trotz der Einschränkungen so viele Fortbildungen gab und die Aktiven damit in ihre eigene Sicherheit investieren. Außerdem bedankte sie sich bei den Feuerwehren, die nun auch aufgrund des Zustroms von Geflüchteten aus der Ukraine ihre Hilfe zur Verfügung stellen und bat die Helfer darum, sich untereinander zu vernetzen, um die Koordination zu erleichtern. Hemaus Bürgermeister Herbert Tischhöfer fand es gerade in diesen Krisenzeiten beruhigend, mit den Feuerwehren einen starken Partner an der Seite zu haben. Polizeirat Andreas Schieder hob die Gemeinsamkeiten zwischen Polizei und Feuerwehr hervor. Stadtbrandrat Johann Schmidbauer aus Regensburg freute sich über die positive Entwicklung bei der Jugend und lobte das gute Miteinander bei gemeinsamen Übungen der Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Regensburg. Die Landtagsabgeordnete Sylvia Stiersdorfer dankte ebenfalls für den Einsatz und das Engagement der Feuerwehrleute und wünschte ihnen auch für die Zukunft Mut und Zusammenhalt.
Landkreis Regensburg / MB