Seit September werden bestimmten Personengruppen sogenannte Auffrischungsimpfungen angeboten. Grundsätzlich können sich aber alle Bürgerinnen und Bürger eine Auffrischungsimpfung geben lassen.
Bezüglich der Altersgruppen empfiehlt die STIKO Auffrischungsimpfungen für Personen ab 70 Jahren.
Bei Auffrischungsimpfungen handelt es sich um eine erneute Verabreichung einer Dosis eines zugelassenen mRNA-Impfstoffs von Biontech oder Moderna – unabhängig davon, mit welchem Impfstoff die erste Impfserie durchgeführt wurde. Bei mRNA-Impfstoffen soll möglichst der bei der Grundimmunisierung verwendete Impfstoff zur Anwendung kommen.
Auffrischungsimpfungen werden in der Regel sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie empfohlen. Ausnahmen gelten für Personen, die ihre Grundimmunisierung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten haben sowie für Personen mit einer schweren Immundefizienz. Beiden Personengruppen wird die Auffrischungsimpfung bereits ab vier Wochen nach der ersten abgeschlossenen Impfserie angeboten.
Personen, bei denen vor oder nach der COVID-19-Impfung eine SARS-CoV-2-Infektion mittels PCR-Test nachgewiesen wurde, wird derzeit keine Auffrischungsimpfung empfohlen.
Das Angebot ist zudem nicht für heterolog Geimpfte (Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca in Kombination mit einem mRNA-Impfstoff) gedacht, da diese bereits von dem erhöhten Schutz der Kreuzimpfung profitieren.
Ja.
Die Entscheidung zum Angebot einer Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff bei bestimmten Personengruppen wurde auf Grundlage der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse getroffen. Diese zeigen, dass der Impfschutz insbesondere bei hochbetagten Menschen und Personengruppen mit einem geschwächten Immunsystem (bei bestimmten Erkrankungen oder zum Beispiel Organstransplantierte, die entsprechende Arzneimittel einnehmen müssen) nachlassen und durch eine Auffrischungsimpfung wieder deutlich erhöht werden kann. Zudem wurde festgestellt, dass sogenannte „Low Responder“, also Personen insbesondere der Hochrisikogruppen, nach einer Impfserie weniger Antikörper bilden als üblich. Hier haben Studien gezeigt, dass eine dritte Impfung zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führen kann. Da für eine erneute Impfung keine erhöhten Risikohinweise vorliegen, ist die Möglichkeit einer Auffrischungsimpfung aus präventiven Gesichtspunkten sinnvoll. Dadurch wird sichergestellt, dass der Schutz der Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf weiter hoch bleibt.
Auffrischungsimpfungen können auch durch niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte erfolgen.
Auffrischungsimpfungen können im digitalen Impfnachweis angezeigt werden. Die Dokumentation der Auffrischungsimpfung läuft genauso ab, wie bei Erst-, Zweit- oder Booster-Impfungen nach einer Genesung.
Landkreis Kelheim