Im Landkreis Cham musste die Feuerwehr knapp 70 Mal ausrücken – auch aufgrund einiger Fehlalarme, die durch das Gewitter ausgelöst wurden. Nach einem kurzen heftigen Schauer gingen mehrere Anrufe bei der Feuerwehr ein. Die musste dann hauptsächlich umgestürzte Bäume von Fahrbahnen oder Dächern beseitigen. Weil einige Dächer abgedeckt wurden, ist Regenwasser in die Häuser gelaufen. Dort mussten die Einsatzkräfte beim Trockenlegen helfen.
Auch beim Zugverkehr ging zeitweise gar nichts mehr: Zwischen Kötzting und Lam haben Äste den Zugverkehr blockiert.
In Bayern rechnet der Deutsche Wetterdienst vor allem ab Donnerstagnachmittag gebietsweise mit schweren Gewittern. Demnach soll es zu heftigem Starkregen kommen, bei dem in kurzer Zeit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter fallen können. Auch Orkanböen mit um die 120 Stundenkilometern und große Hagelkörner mit Durchmessern von etwa fünf Zentimeter seien laut Wetterdienst wahrscheinlich.
Am Mittwochnachmittag zog eine heftige Gewitterfront über den Landkreis Cham hinweg und hinterließ einige Schäden. Gegen 13:30 Uhr näherte sich das Unwetter von Westen her und brachte starken Wind mit sich.
Nach einem kurzen, aber heftigen Gewitterschauer erreichte die Integrierte Leitstelle Regensburg (ILS) der erste Notruf. Im Bereich Zell blockierten kleinere Bäume und Äste eine Straße. In rascher Folge gingen weitere Anrufe ein, sodass die Leitstelle innerhalb weniger Minuten zahlreiche Feuerwehren, insbesondere im westlichen Bereich von Roding, zu Unwettereinsätzen alarmierten.
Die Feuerwehrkräfte hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen Einsatzstellen abzuarbeiten. Hauptsächlich waren es umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten oder auf Dächer und Garagen fielen. Die heftigen Böen hatten auch zum Teil große Bäume entwurzelt und damit erhebliche Sachschäden verursacht.
Das Unwetter zog weiter nach Osten über die Stadt Cham und Richtung Bad Kötzting. Auch die Bahnstrecke zwischen Kötzting und Lam blieb nicht verschont. Hier hatten sich Äste in den Gleisbereich verirrt, was zu Behinderungen im Zugverkehr führte.
Neben der Beseitigung der umgestürzten Bäume waren die Einsatzkräfte auch damit beschäftigt, Hausbesitzer zu unterstützen. Einige Dächer waren durch die heftigen Windböen abgedeckt worden, sodass Regenwasser in die Häuser eindrang. In solchen Fällen halfen die Feuerwehrleute bei der Trockenlegung der betroffenen Bereiche.
Die Unwetterlage hatte zudem zur Folge, dass vereinzelt Brandmeldeanlagen fälschlicherweise auslösten, was zu zusätzlichen Einsätzen führte. Glücklicherweise handelte es sich in diesen Fällen um Fehlalarme.
Neben den unmittelbaren Auswirkungen des Unwetters ereignete sich unabhängig davon in Reichenbach an einer Kreuzung ein Verkehrsunfall, bei dem zwei PKW beteiligt waren. Die Fahrzeuginsassen wurden lediglich leicht verletzt.
Insgesamt mussten die Feuerwehren im Landkreis Cham bis in den frühen Abend hinein rund 70 Einsatzstellen bewältigen. Trotz der hohen Anzahl an Schadensfällen kam glücklicherweise niemand ernsthaft zu Schaden. Die Aufräumarbeiten werden jedoch zum Teil noch einige Zeit in Anspruch nehmen.