Mo, 25.01.2021 , 09:02 Uhr

Landkreis Cham: Stau an tschechischer Grenze wegen verschärfter Testpflicht

Kilometerlange Autoschlangen haben sich am Montag zeitweise vor den Corona-Teststationen an der bayerisch-tschechischen Grenze gebildet. Besonders in der Oberpfalz und in Niederbayern mussten Pendler nach Angaben der Behörden lange ausharren. Weil Tschechien als Hochrisikogebiet gilt, dürfen Grenzgänger nur mit einem höchsten 48 Stunden alten negativen Test einreisen.

Am ersten Arbeitstag seit der Verschärfung der Einreiseregeln stauten sich im Landkreis Cham schon am frühen Morgen Autos und Lastwagen. In Waldmünchen standen etwa 300 Fahrzeuge, in Furth im Wald um die 400, wie ein Polizeisprecher sagte. Auf tschechischer Seite bildete sich dort ein drei Kilometer langer Rückstau, berichtete eine Sprecherin der Dienststelle in Domazlice (Taus) der Deutschen Presse-Agentur.

«Der Andrang war groß», erklärte auch ein Sprecher des Landratsamts Regen. Rund 500 Schnelltests seien vormittags in Bayerisch Eisenstein durchgeführt worden - alle negativ. Wegen der hohen Nachfrage sollte die eigens für Montag eingerichtete Teststation auch am Nachmittag öffnen.

Allein im Landkreis Regen arbeiten nach Schätzungen etwa tausend Tschechen, insgesamt fahren 35 000 bis 60 000 regelmäßig zur Arbeit nach Deutschland. Viele reagierten mit Unverständnis auf die Verschärfung. «Das ist Diskriminierung», sagte ein Pendler in Zelezna Ruda (Markt Eisenstein) der Agentur CTK. Hunderte deutsche Kollegen auf der Arbeit würden nicht getestet, er aber habe zweieinhalb Stunden in der Schlange auf den Rachenabstrich warten müssen.

«Wenn es wenigstens nur zweimal die Woche wäre, aber so ist das zeitlich nicht zu schaffen», sagte eine Frau, die in Grafenau (Landkreis Freyung-Grafenau) in einem metallverarbeitenden Betrieb arbeitet. Trotzdem wolle er weiter in Deutschland arbeiten, betonte ein älterer Mann.

Doch wer es sich leisten könne, werde sich nach einer neuen Arbeit in Tschechien umsehen, warnte Jan Triska von der tschechischen Pendlervereinigung (APCR). «Die Unsicherheit ist wahnsinnig groß.» Für viele gehe es um ihre Existenz. Sie seien der Ansicht, dass die Verschärfung politisch motiviert sei. Der tschechische Regierungschef Andrej Babis wollte im Laufe des Tages mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) telefonieren, um auf Erleichterungen zu dringen.

dpa/MB/MF

Erste positive Bilanz aus dem Landkreis Cham

Die Corona-Schnelltest-Stationen an den Grenzübergängen im Landkreis Cham sind laut Landratsamt erfolgreich gestartet. Im Landkreis waren an den Grenzübergängen Furth im Wald und Waldmünchen Schnelltest-Stationen eingerichtet worden. Diese hätten ihre erste Bewährungsprobe überstanden, heißt es aus dem Landkreis. Am Montag, dem ersten Tag der Schnelltests, seien in Furth im Wald über 580 und in Waldmünchen 300 Schnelltests durchgeführt worden. Man habe wertvolle Erfahrungen gewonnen, die man zeitnah für weitere Optimierungen nutzen werde, so Landrat Franz Löffler, der den Start angesichts der sehr kurzen Vorbereitungszeit als durchaus gelungen bewertete.

MF

 

Unser Bericht über die Corona-Schnellteststationen im Landkreis Cham

 

Tschechien ist Hochrisikogebiet

Hintergrund ist, dass seit Mitternacht am Sonntag für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen strengere Regeln bei der Einreise nach Deutschland gelten. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen neben Tschechien auch die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA.

Wer von dort einreisen will, muss an der Grenze einen negativen Corona-Test (PCR-Test oder Labor- oder Schnelltests vergleichbarer Qualität) vorweisen können. Er darf maximal 48 Stunden alt sein. Grenzgänger aus Risikogebieten, die keine Hochinzidenz- oder Virusvarianten-Gebiete sind, müssen weiterhin nur einmal pro Woche einen aktuellen Test vorlegen - das betrifft etwa Österreicher.

 

 

Aktuelle Corona-Nachrichten

 

12.12.2024 Regensburg: Einbruch in Juweliergeschäft – Zeugen gesucht In Regensburg wurden bei einem Einbruch in ein Juweliergeschäft über 80 Schmuckstücke gestohlen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet die Bevölkerung um Hinweise. 01.12.2024 Oberhinkofen: Drei Verletzte nach Frontalzusammenstoß Am Samstag, den 30. November 2024, ereignete sich gegen 13:15 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall in Oberhinkofen, Gemeinde Obertraubling, bei dem drei Menschen verletzt wurden. Der Unfall geschah auf der Kreisstraße R19 kurz hinter dem Ortsausgang. Unfallhergang Ein 91-jähriger Autofahrer aus dem Landkreis Regensburg war in Richtung Regensburg unterwegs, als er aus bislang ungeklärter Ursache auf 31.10.2024 Bayern: 16.500 Firmen verpassen Frist für Corona-Hilfen-Abrechnung Rund 16.500 bayerische Unternehmen haben trotz einer zusätzlichen einjährigen Frist keine Schlussabrechnung für die Corona-Hilfen des Bundes eingereicht. Dies gab die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern bekannt. Betroffene Unternehmen sind nun verpflichtet, den gesamten Corona-Zuschuss plus Zinsen zurückzuzahlen. Firmen, die jedoch eine Fristverlängerung beantragt haben, können ihre Abrechnung im Rahmen eines Anhörungsverfahrens bis 17.07.2024 Steigende Werte in Regensburg: Abwasser zeigt «moderate» Corona-Welle in Bayern In Bayern gibt es zurzeit wieder deutlich mehr Corona-Infektionen. Darauf deutet das Abwassermonitoring hin. Experte Oliver Keppler spricht von einer moderaten Welle im Freistaat. Auch in Regensburg steigen die Werte. 22.06.2024 Bad Kötzting: Spendengelder gesammelt und einbehalten Der Vorsitzende des Fördervereins eines Kindergartens im Gemeindebereich Miltach erstattete Strafanzeige wegen Betrug gegen einen 29-jährigen, der ebenfalls Mitglied des Fördervereins ist. Der Tatverdächtige hat, ohne Wissen der Vorstandschaft, Spendengelder gesammelt und hierfür auch unberechtigt Spendenquittungen ausgestellt. Das gespendete Geld in Höhe von 400 Euro hat er aber nicht dem Förderverein übergeben, sondern für sich 01.06.2024 Cham: Verkehrsunfall mit Fahrschülerin Am Freitag gegen 14:20 Uhr war eine 23-jährige Fahrschülerin mit ihrem Motorrad während des Fahrunterrichts von Chammünster in Richtung Gutmaning unterwegs. In einer Rechtskurve kam sie aufgrund eines Fahrfehlers auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit zwei entgegenkommenden Autos. Die Fahrschülerin wurde durch den Unfall schwer verletzt und kam zur Behandlung in ein Krankenhaus. An

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