Mo, 18.10.2021 , 13:47 Uhr

Landkreis Cham: Landrat Löffler eröffnet kommunale Datenautobahn

Im Landkreis Cham ist am Samstag der erste Netzabschnitt für das landkreiseigene Glasfasernetz in Betrieb genommen worden.

Dafür war Finanz- und Heimatminister Albert Füracker vor Ort. Er hat zusammen mit Landrat Franz Löffler den Startschuss gegeben. Der Freistaat unterstützt das Projekt mit 63 Millionen Euro- das ist der höchste Förderbescheid in der Breitbandförderung im Freistaat. Insgesamt sollen über 17.000 Gebäude in 37 Landkreisgemeinden direkt an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

 

Wir haben über den Startschuss am Wochenende berichtet

 

 

Die Mitteilung aus dem Landkreis Cham

Im Rahmen eines Festaktes am Samstag nahm Landrat Franz Löffler zusammen mit Finanz- und Heimatminister Albert Füracker den ersten fertiggestellten Netzabschnitt sowie den ersten von 19 Hauptverteilern des landkreiseigenen Glasfasernetzes im Bereich Falkenstein in Betrieb. „Durch die Inbetriebnahme können rund tausend Haushalte mit Gigabitbandbreiten und ausfallsicheren Telefonverbindungen versorgt werden. Das volle Engagement des Landkreises Cham in den Glasfaserausbau macht sich nun bezahlt. Ein Jahr nach dem Start der Tiefbauarbeiten können die ersten Bürgerinnen und Bürger diese zukunftsgerichtete Infrastruktur nutzen. Mein ausdrücklicher Dank gilt dabei dem Bund und dem Freistaat Bayern, die mit einer Förderung von rund 90 Prozent dieses gewaltige Infrastrukturprojekt erst ermöglichen“, freut sich Landrat Franz Löffler.

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker lobt das Engagement des Landkreises Cham: „Der Gigabit-Ausbau im größten Landkreis der Oberpfalz läuft auf Hochtouren! Dem Ziel eines flächendeckenden Gigabitausbaus kommt der Landkreis Cham heute einen wichtigen Schritt näher. Der Freistaat unterstützt beim Ausbau des Glasfasernetzes mit 63 Millionen Euro. Das ist der höchste Förderbescheid seit Beginn der bayerischen Breitbandförderung. Künftig werden damit über 17.000 Gebäude in 37 Gemeinden mit direktem Glasfaseranschluss an das Gigabitnetz angeschlossen. Das Projekt unter Federführung des Landkreises ist ein Musterbeispiel für interkommunale Zusammenarbeit. Gemeinsam können wir viel bewegen und ganz Bayern mit Glasfaser erschließen!“

Tim Brauckmüller, Geschäftsführer atene KOM GmbH als Projektträger des Bundes: „Das erklärte Ziel der Bundesförderung Breitband ist der flächendeckende Ausbau eines zukunfts- und hochleistungsfähigen Gigabitnetzes. Der Gigabitausbau ist wesentlich für eine nachhaltige Entwicklung der Regionen.“

Jürgen Raith, Direktor Glasfaser Vermarktung und Rollout bei Vodafone Deutschland begrüßte die ersten acht Nutzerinnen und Nutzer mit einem Blumenstrauß. „Der Landkreis Cham hat eine großartige Arbeit geleistet, die Bürger von einem Glasfaseranschluss zu begeistern. Ergänzend dazu hat unsere erfolgreiche Vorvermarktung gezeigt, dass der Bedarf, das Netz auch aktiv zu nutzen, sehr groß ist. Im ersten Ausbaucluster haben sich mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger auch gleich für einen Glasfaser-Vertrag mit Vodafone entschieden, welche nun Zug um Zug ans Glasfasernetz aufgeschaltet werden“, so Raith.

Der Datenstrom aus den Gebäuden fließt über den Hauptverteiler – Point of Presence – ins Internet. Die technische Einrichtung in Falkenstein ist das Herzstück des Glasfasernetzes in diesem Baucluster. In dem von außen unscheinbaren Gebäude befinden sich unter anderem die Laser für die Lichtübertragung. Diese sensible Technik muss ausreichend gekühlt werden. Deutschlandweit einmalig wird daher ein großer Teil des Strombedarfs über eine integrierte Photovoltaikanlage gedeckt. „Innovative Lösungen zeichnen den Landkreis Cham aus. Diese Anregung aus dem Werkausschuss haben wir natürlich gerne umgesetzt“, erklärt Landrat Löffler.

Neben dem Gebäude des Hauptverteilers wurde auch eine neue Ladesäule für Elektrofahrzeuge der „Mer Germany GmbH“ unmittelbar im Kern des Marktes Falkenstein errichtet. „In Falkenstein fließt nun nicht nur der giga-schnelle Datenstrom, sondern auch Elektrofahrzeuge finden eine neue Stromquelle“, freut sich Verwaltungsgemeinschaftsvorsitzende Heike Fries bei der Einweihung der neuen Ladesäule.

Der Glasfaserausbau des Landkreises bringt weitere Investitionen in die digitale Infrastruktur mit sich. Neben den durch Vodafone hochgerüsteten Kabelnetzen der Städte Cham, Bad Kötzting und Waldmünchen plant der Telekommunikationsanbieter auch die Stadtkerne von Roding und Furth im Wald eigenwirtschaftlich mit Glasfaser zu erschließen. Dies ist möglich, da der Landkreis die erforderlichen Anbindungen – Backbone Netz – schafft. Zusätzlich wird Vodafone bis Ende 2024 mindestens 15 weitere Mobilfunkmasten im Landkreis errichten.

 

Über das Landkreis-Glasfaserprojekt:

Das Projekt ist eine der größten Glasfaser-Ausbaumaßnahmen Deutschlands. Es werden über 1.900 km Leitungstrasse gegraben und über 17.000 unterversorgte Adressen mit weniger als 30 Mbit/s (sogenannte weiße Flecken) erschlossen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 180 Millionen Euro. Das Glasfasernetz wird durch die Bundesförderung Breitband zusammen mit der höchsten Förderung in der Geschichte der bayerischen Breitbandförderung ermöglicht. Der Eigenanteil von rund 10 Prozent wird durch die 37 (von 39) am Ausbau beteiligten Gemeinden und den Landkreis Cham finanziert. Zur Durchführung wurde 2019 der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham gegründet. Gepachtet wird das Landkreis-Glasfasernetz von Vodafone. Im Oktober 2020 wurden die Bauarbeiten im südwestlichen Landkreis begonnen. Mittlerweile sind rund 320 Kilometer Leitungstrasse gebaut, rund 500 Kilometer Glasfaserkabel eingeblasen und rund 2.000 Hausanschlüsse errichtet. Die ersten Nutzerinnen und Nutzer können ab Oktober 2021 mit Gigabitgeschwindigkeit surfen. Eine Besonderheit des Projektes ist, dass der Hausanschluss immer kostenlos ist. Also unabhängig davon, ob ein Telefon- oder Internetvertrag abgeschlossen wird. Über 90 Prozent aller angeschriebenen Haushalte haben sich für einen Glasfaser-Hausanschluss entschieden. Ziel des Landkreises ist es allen Gebäuden im Landkreis einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen.

 

Pressemitteilung/MF

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