Mi, 22.06.2022 , 15:17 Uhr

Landkreis Cham: Hebammenbereitschaftsdienst startet

1.181 Kinder wurden im Jahr 2021 im Landkreis Cham geboren. Es ist die höchste Geburtenzahl seit 10 Jahren. Das Problem: Für den gesamten Landkreis sind aktuell lediglich 15 Hebammen zuständig, weshalb nicht jede Mutter eine hat. Damit die Versorgung für die Mutter und das Neugeborene im Wochenbett gewährleistet ist, startet jetzt ein Pilotprojekt, nämlich der Hebammenbereitschaftsdienst.

Der Rat von Hebammen ist besonders im Wochenbett eine wichtige Unterstützung für Mütter. Der Landkreis Cham bietet daher Wöchnerinnen, die keine Hebamme zur Wochenbettbetreuung gefunden haben, Unterstützung. „Der neue Bereitschaftsdienst soll dazu beitragen, das Umfeld für junge Mütter noch ein Stück freundlicher und sicherer zu gestalten“, so Landrat Franz Löffler.

 

 

Auf der Internetseite des Landkreises Cham kann die junge Familie einen Termin mit einer Bereitschaftshebamme vereinbaren. Diese kostenlose Leistung des Landkreises Cham ist dabei aber kein Ersatz für eine Nachsorgehebamme, sondern ein ergänzendes Angebot für all diejenigen, bei denen die Suche erfolglos war. Die Hebammen des Bereitschaftsdienstes besuchen dienstags oder mittwochs die jungen Mütter zu Hause und helfen mit Rat und Tat. Dabei kommt immer die diensthabende Bereitschaftshebamme zur Familie. Sie steht den Familien in den ersten 4 Wochen nach der Entbindung einmal pro Woche und maximal viermal für die Dauer von ca. 30 bis 60 Minuten zur Verfügung.

Die Kosten für den Bereitschaftsdienst und die notwendige Softwareausstattung zahlt der Landkreis Cham.

 

„Wir lassen keine Frau im Regen stehen“, versichert Bettina von Armansperg, Sprecherin der Chamer Hebammen. „Das Ziel ist eine umfassende Versorgung der Wöchnerinnen, zusätzlich steht auch die Schwangeren- und Wochenbettambulanz der Chamer Beleghebammen montags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr zur Verfügung“, so Daniela Lemberger von der Koordinierungsstelle Hebammenversorgung am Landratsamt.

„Der enorme Einsatz des Landkreises für eine bessere Hebammenversorgung hat sich ausgezahlt. Die Betreuungslage im Landkreis hat sich deutlich verbessert“, blickt Landrat Franz Löffler auf die Entwicklung zurück. Sein Dank gilt dabei allen Beteiligten. „Dass wir nun dieses wichtige Zusatzangebot anbieten können, ist das Ergebnis eines konstruktiven Miteinander bis in die Sana Klinik des Landkreises Cham hinein.“

 

Waren es Anfang 2019 zum Start der Koordinierungsstelle Hebammenversorgung beim Landkreis Cham nur 10 Beleghebammen im Kreißsaal der Sana Kliniken des Landkreises Cham, so leisten dort aktuell 19 Hebammen Dienst, wobei aktuell 4 in Elternzeit sind. Von Armansperg hob bei dieser positiven Entwicklung besonders den neuen Studiengang Hebammenkunde an der OTH Regensburg mit einer Praxisausbildung am Chamer Krankenhaus hervor und dankte Landrat und Bezirkstagspräsident Löffler für seinen Einsatz. „Hier wird beim Thema Geburtshilfe und Hebammenversorgung an einem Strang gezogen“, so Klaus Fischer, Geschäftsführer Sana Kliniken des Landkreises Cham in seinem Fazit.

 

 

Landratsamt Cham / MB

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