Der Auftrag für die Tiefbauarbeiten wurde, nach einem europaweiten Vergabeverfahren, an die Firma Max Streicher aus Deggendorf vergeben. Welche Bauarbeiten für das kommunale Glasfasernetz nötig sind, zeigt ein Video auf der Internetseite www.breitband-cham.de. Die Baufirma Streicher wird bei den Tiefbauarbeiten höchste Sorgfalt walten lassen. Trotzdem kann es zu Behinderungen oder Umleitungen aufgrund der Baumaßnahmen kommen. Der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur bittet hierfür um Verständnis.
Vor den Bauarbeiten an den Privatgrundstücken vereinbart die Firma Streicher einen Termin vor Ort. Ansprechpartner für Fragen zur Bauausführung in diesen Gebieten ist Bauleiter Alois Kopp. Er ist über die E-Mail-Adresse projekt.breitband-cham-2.1-2.3@streicher.de zu erreichen. Gemeinsam werden der Leitungsweg und die nötigen Erdarbeiten festgelegt. Erst wenn der Eigentümer zustimmt, erfolgt der Bau.
In den meisten Fällen wird im Straßenkörper und an der Hauswand ein Loch gegraben und die Strecke dazwischen mit einer sogenannten Erdrakete überbrückt. Dadurch werden die Belastungen so gering wie möglich gehalten. Zudem ist es notwendig, ein Loch durch die Außenwand des Hauses zu bohren, durch welches das Rohr mit dem Glasfaserkabel verlegt wird. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der vorherige Zustand des Grundstückes wiederhergestellt.
Es werden im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus alle unterversorgten Gebäude kostenlos ausgebaut, deren Eigentümer einen Grundstücksnutzungsvertrag unterschrieben haben. Die Zustimmungsrate liegt bereits jetzt bei mehr als 90 Prozent.
Mit dem Verfügbarkeitscheck auf der Internetseite www.breitband-cham.de kann überprüft werden, ob ein Gebäude zu den unterversorgten Haushalten im Sinne der Bundesförderung gehört, es vom Eigenbetrieb ausgebaut werden kann und bereits ein Grundstücksnutzungsvertrag vorliegt.
Wer den Glasfaseranschluss auch aktiv nutzen und mit Highspeed surfen will, benötigt einen Internetvertrag mit Vodafone als Partner des Landkreises. Diese Nutzung ist aber nicht Voraussetzung für den kostenlosen Anschluss. Alle Informationen zu den angebotenen Glasfaser-Tarifen finden sich unter www.vodafone.de/cham.
Das Projekt ist eine der größten Glasfaser-Ausbaumaßnahmen Deutschlands. Es werden über 1.900 km Leitungstrasse gegraben und über 17.000 unterversorgte Adressen mit weniger als 30 Mbit/s (sogenannte weiße Flecken) erschlossen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 180 Millionen Euro. Das Glasfasernetz wird durch die Bundesförderung Breitband zusammen mit der höchsten Förderung in der Geschichte der bayerischen Breitbandförderung ermöglicht. Der Eigenanteil von rund 10 Prozent wird durch die 37 (von 39) am Ausbau beteiligten Gemeinden und den Landkreis Cham finanziert.
Zur Durchführung wurde 2019 der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham gegründet. Gepachtet wird das Landkreis-Glasfasernetz von Vodafone. Im Oktober 2020 wurden die Bauarbeiten im südwestlichen Landkreis begonnen. Mittlerweile sind rund 320 Kilometer Leitungstrasse gebaut, rund 500 Kilometer Glasfaserkabel eingeblasen und rund 2.000 Hausanschlüsse errichtet.
Die ersten Nutzerinnen und Nutzer können ab Oktober 2021 mit Gigabitgeschwindigkeit surfen. Eine Besonderheit des Projektes ist, dass der Hausanschluss immer kostenlos ist. Also unabhängig davon, ob ein Telefon- oder Internetvertrag abgeschlossen wird.
Über 90 Prozent aller angeschriebenen Haushalte haben sich für einen Glasfaser-Hausanschluss entschieden. Ziel des Landkreises ist es allen Gebäuden im Landkreis einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen.
Landratsamt Cham / MB