Heute sind bei den Sansa Kliniken des Landkreises Cham die Tarifverhandlungen von ver.di gestartet. Die Beschäftigten fordern das gleiche Entgelt wie in kommunalen Kliniken.
Am Dienstag, den 16. März 2021 beginnen bei den Sana Kliniken des Landkreises Cham erneut Tarifvertragsverhandlungen. Zum Verhandlungsauftakt gibt es diesmal ordentlich Druck von der Basis: 323 Beschäftigte (von insgesamt ca. 700) haben mitgemacht bei der Aktion „Gesicht zeigen“. Mit einem Foto von sich unterstützen sie damit die Forderung nach einer Angleichung an das Entgeltniveau, das in kommunalen Krankenhäusern bezahlt wird.
Die Stimmung ist eindeutig: „Corona verlangt uns einiges an Einsatz und Flexibilität ab, die Belastung ist sehr hoch. Trotzdem hinken wir beim Entgelt den kommunalen Krankenhäusern immer hinterher. Das muss endlich ein Ende haben, wir leisten genau so viel wie unsere Kolleg*innen in öffentlichen Einrichtungen!“ so Andrea Höpfl, Mitglied der Tarifkommission.
In den Kliniken an den Standorten Cham, Roding und Bad Kötzting findet ein Haustarifvertrag Anwendung. Dieser orientiert sich inhaltlich an den Tarifverträgen für öffentliche Krankenhäuser (TVÖD-K), allerdings liegen die Entgelte jeweils einige Prozentpunkte hinter dem Niveau des TVÖD. In den Haustarifverhandlungen ging es in der Vergangenheit jeweils darum, diese Lücke zu schließen.
Zuletzt konnte eine neue Entgeltordnung vereinbart werden, die sich ebenfalls an den Eingruppierungsregelungen des Flächentarifvertrages orientiert. Doch gab es im Jahr 2019 dafür nur Einmalzahlungen, keine prozentualen Lohnsteigerungen. Zusätzlich konnten bei den kommunalen Kliniken in der letzten Tarifrunde 2020 eine Reihe von Verbesserungen beim Entgelt durchgesetzt werden. Ergebnis: Die Schere im Hinblick auf die Bezahlung ist bereits wieder geöffnet und die Löhne entwickeln sich auseinander.
„Die Beschäftigten wünschen sich die gleiche Bezahlung und damit Wertschätzung wie in den kommunalen Kliniken.“ so Karin Wagner, zuständige ver.di Gewerkschaftssekretärin. Tarifkommissionsmitglied Karsten Straßburger ergänzt: „Tatsächlich sind im Umkreis von 50 km fast nur kommunale Häuser, zu denen nicht wenige Beschäftigte auch wechseln. Um Mitarbeiter zu halten, aber auch um neue Mitarbeiter zu gewinnen ist es deshalb unerlässlich, dass die Bezahlung bei Sana mit der bei anderen Einrichtungen mithalten kann“.
Sein Kollege Bernhard Burger unterstreicht: „Das gilt vor allem auch für die Auszubildenden in der Krankenpflege. Wir brauchen dringend Nachwuchs, den gibt es aber nur mit attraktiven Ausbildungsbedingungen.“
ver.di Bezirk Oberpfalz/MB