Mi, 22.11.2023 , 09:39 Uhr

Landesweiter Protesttag - Bayerns Apotheken bleiben zu

Bayerns Apotheker protestieren für mehr Geld, Personal und eine bessere Versorgung mit Medikamenten. Gesundheitsministerin Gerlach unterstützt die Forderungen und kritisiert die Bundesregierung.

Am Mittwoch sollen fast alle Apotheken in Bayern aus Protest geschlossen bleiben. Der Apothekerverband fordert eine Anpassung des Honorars und sieht die Branche auch durch die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Gefahr.

Lauterbach will Neueröffnungen von Apotheken in Regionen mit dünnem Netz erleichtern. Ein Apotheker muss demnach künftig nicht mehr vor Ort sein. Der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbands, Hans-Peter Hubmann, befürchtet, dass solche «Apotheken-Light» etablierte Apotheken verdrängen könnten. «Einmal abgebaute Strukturen kommen nicht wieder», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München.

Der Verbandschef forderte stattdessen eine höhere Vergütung für die Apotheken: «Wir brauchen endlich einen Inflationsausgleich für unser Honorar», sagte Hubmann. Der gesetzlich festgelegte Zuschlag pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel sei seit mehr als zehn Jahren nicht mehr erhöht worden. Zusätzlich bereiteten die Lieferengpässe bei vielen Medikamenten den Apothekern Sorgen.

Kritik an den Plänen Lauterbachs kommt auch von der neuen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). «Anstatt die berechtigten Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker aufzugreifen, gefährdet Bundesgesundheitsminister Lauterbach die bewährten Apothekerstrukturen in Deutschland», sagte Gerlach.

Der Verband rechnet damit, dass sich etwa 90 Prozent der 2820 bayerischen Apotheken an dem Protesttag beteiligen. Die Versorgung mit Medikamenten soll demnach über Notdienste sichergestellt sein. Zusammen mit der Apothekerschaft aus Baden-Württemberg treffen sich die Demonstrierenden in Stuttgart.

dpa

Das könnte Dich auch interessieren

17.10.2024 Weiden: Tatverdächtiger nach tödlichem Champagner-Vorfall in U-Haft Im Zusammenhang mit dem tragischen Vorfall im Februar 2022, bei dem ein Restaurantbesucher in Weiden nach dem Konsum von vermeintlichem Champagner starb, sitzt nun ein dringend Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. 17.10.2024 Regensburg: Wann sollte der Rettungsdienst gerufen werden? Der Rettungsdienst ist rund um die Uhr für Notfälle im Einsatz, doch nicht jeder gesundheitliche Vorfall erfordert einen Notruf. Die Johanniter klären darüber auf. 16.10.2024 Oberpfalz: Polizei warnt vor Callcenter-Betrügern In der Oberpfalz häufen sich derzeit betrügerische Telefonanrufe, bei denen die Täter versuchen, an Bargeld oder Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Die Polizei warnt ausdrücklich vor diesen Maschen und rät zur Vorsicht. 15.10.2024 Erhöhte Vorsicht im Herbst: Verhaltenstipps der Polizei für den Straßenverkehr Der Herbst bringt nicht nur bunte Blätter, sondern auch neue Gefahren für den Straßenverkehr. Auch in der Oberpfalz sorgen laubbedeckte Straßen, Nebel und nasse Fahrbahnen für erschwerte Bedingungen.