Das evangelische Kirchenparlament hat den Weg für die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in Bayern freigemacht. Die Landessynode folgte bei ihrer Frühjahrstagung am Mittwochabend mit 72 Stimmen dem entsprechenden Vorschlag einer Arbeitsgruppe. Demnach dürfen Pfarrer im Freistaat sogenannte Homo-Ehen bei öffentlichen Gottesdiensten segnen.
Bisher ist das nur im privaten, seelsorgerlichen Rahmen offiziell möglich. 21 Synodale stimmten gegen den Vorschlag, zwei enthielten sich.
Der Beschluss umfasst auch einen Gewissensschutz für Konservative, die den Segen ablehnen. Jeder Pfarrer kann somit selbst entscheiden, ob er gleichgeschlechtliche Paare öffentlich segnen will oder nicht.
Die Landessynode ist das oberste Entscheidungsorgan der evangelischen Landeskirche und wird von den 13 000 bayerischen Kirchenvorstehern gewählt. Sie besteht aus 108 Mitgliedern.
dpa/MF