Am Donnerstag, 28. Oktober, um 19 Uhr, ehrt die Bayernwerk AG (Bayernwerk) Kunst- und Kulturschaffende Bayerns mit dem Kulturpreis Bayern. Darüber hinaus werden 32 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bayerischer Hochschulen ausgezeichnet. Zur Kultursendung in den Eisbach Studios in München sind neben Preisträgerinnen und Preisträgern auch 150 Gäste geladen. Die Preisverleihung wird live im Regionalfernsehen und online übertragen. Durch den Abend führt Moderatorin Nina Sonnenberg.
„Wir knüpfen an den Erfolg des letzten Jahres an und behalten die Live-Übertragung bei“,
sagt Maximilian Zängl, Leiter der Kommunikation des Bayernwerks. In einem 105-minütigen digitalen Format (ab 19:00 bis 20:45 Uhr) erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2021 den Kulturpreis Bayern.
Interessierte sehen die Verleihung des Kulturpreises Bayern um 19 Uhr auf TV Mainfranken, TV Oberfranken, Oberpfalz TV, TVA Ostbayern, Niederbayern TV, Regional Fernsehen Oberbayern, München TV und Ingolstadt TV oder unter www.bayernwerk-live.de/kulturpreis-bayern.
Live performen werden an diesem Abend die Mozart Heroes, die Klassik mit Rock und Pop vereinen, Kabarettistin Christine Eixenberger und der Rapper BBOU aus der Oberpfalz.
Er ist ein Künstler von Weltrang. Vor Kurzem erst hat der 1964 in München geborene Thomas Demand in der Moskauer Garage, dem Museum für Zeitgenössisches im Gorki-Park, eine Retrospektive seiner Werke eröffnet. Sein Jüngstes: mit dem ihm eigenen Stil inszeniert Thomas Demand mit einem exakten Nachbau aus Papier und Pappe das Hotelzimmer im Transitbereich des Moskauer Flughafens, in dem Edward Snowden mehrere Wochen zubrachte, bevor er in Russland Asyl erhielt. Seinen Nachbau hält er als Fotografie fest. Nach einer fotografischen Vorlage oder aus der Erinnerung baut Demand zeitgeschichtliche Orte aus Papier und Pappe mit hohem handwerklichem Geschick nach und fotografiert diese. So kreiert er zum Verwechseln ähnlich mit den Originalen ständig neue Realitäten. Lebensgroße Fotografien als endgültige Kunstwerke gewähren dann auch mittels ihrer tiefen Hängung Einlass in den Bildraum. Seine Ausstellungen bringen Demands Kunst in die ganze Welt. Von 9. Oktober 2021 bis 6. März 2021 stellt Thomas Demand unter dem Titel „Mundo De Papel“ im Kunstmuseum „Centro Botin“ im spanischen Santander aus.
Reinhard Kammler wurde 1954 geboren und ist ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Stimmbildner, Dirigent und Chorleiter. Er gründete 1976 mit 22 Jahren die Augsburger Domsingknaben und leitete sie bis zu seinem Ruhestand. Von 1978 bis 1995 war er Domorganist, von 1995 bis 2019 Domkapellmeister an der Augsburger Kathedrale. Er studierte am Leopold-Mozart-Konservatorium Augsburg Katholische Kirchenmusik, Orgel und Gesang und absolvierte die Hochschule für Musik in München mit dem künstlerischen Diplom. Als Stipendiat des Deutschen Musikrates war er mit Hospitationsaufenthalten in Cambridge und Montserrat. Über die liturgischen Verpflichtungen an der Kathedrale hinaus absolvierte er mit den Augsburger Domsingknaben internationale Konzerte, produzierte mit dem Bayerischen Rundfunk, nahm Schallplatten und CD-Einspielungen auf und arbeitete mit internationalen Dirigenten, Orchestern, Opernhäusern und Festivals zusammen.
Der Künstler Erwin Eisch ist Pionier der Glaskunst. Als einer der ersten hat Erwin Eisch Glas als Medium des künstlerischen Ausdrucks eingesetzt. Seit den 1960er Jahren gilt er gemeinsam mit Harvey Littleton als Begründer der internationalen Studioglasbewegung. Seit 1964 hielt er verschiedene Lehraufträge in den USA und Europa inne. In seinem niederbayerischen Geburtsort Frauenau gründete er 1965 sein eigenes Glasstudio. Der 1927 geborene Erwin Eisch ist ein Glaskünstler von Weltrang. Gretel Eisch, 1937 in München geboren, studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Zusammen mit Erwin Eisch und Max Strack gründete sie Anfang der 1960er Jahre die Künstlergruppe RADAMA, eine Abspaltung der Gruppe SPUR, die in München-Schwabing für Aufsehen sorgte. Sie wurde zu einer der kreativen Kräfte für die Internationale Studioglasbewegung. 1987 wurde sie zur Mitgründerin des“ Bild-Werk Frauenau“, einer internationalen Künstlerbildungsstätte mit Schwerpunkt Glas, wo sie heute noch lehrt. Seit 1962 sind Gretel und Erwin Eisch verheiratet.
„Einfach gucken, was funktioniert“ – so einfach beschreibt die Schauspielerin Luisa Wöllisch das Erfolgsrezept für ihre künstlerische Karriere. Schon als Kind hat Luisa Wöllisch die Menschen um sie herum unterhalten: im Schultheater, an der Tanzschule und später dann professionell an der Freien Bühne München. 2016 erhielt sie ihre erste Kinorolle im Film „Grießnockerlaffäre“. 2018 wurde die in Starnberg geborene Künstlerin mit dem Kinohit „Die Goldfische“ einem breiten Publikum bekannt. Der Film erreichte Platz 3 der deutschen Kinocharts. Seither spielt die 25-jährige Schauspielerin mit Down-Syndrom in weiteren Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen. Dabei spielt Luisa Wöllisch nicht nur lustige Rollen, sondern gerne auch tiefgründige Figuren, wie 2019 im Theaterstück Lulu an der Freien Bühne München. Nach Abschluss der Schauspielausbildung im Februar 2018 ist sie neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin auch als Coach-Assistent für die Freie Bühne tätig. Seit diesem Jahr ist Luisa Wöllisch festes Ensemble-Mitglied der Münchner Kammerspiele.
Der Liedermacher und Kabarettist Wolfgang Buck pflegt die fränkische Mundart. Nach einem Studium der Theologie war Buck 14 Jahre lang als evangelischer Pfarrer tätig. Währenddessen hat es den 1958 geborenen Wolfgang Buck mit seiner Kunst immer mehr auf die Kleinkunstbühnen der Region gezogen. Es war die Zeit der Mundart-Songwriter wie BAP oder Georg Ringsgwandl, die Buck inspirierten, in seiner Mundart seine Songs zu schreiben. Seine Tätigkeit als Pfarrer ruht seit 1999. Die Nähe zu den Menschen blieb. Mit seinen Kabarettprogrammen prägt er das fränkische Kulturleben. Mit der „Wolfgang Buck Band“ hat er über Jahrzehnte seine im fränkischen Dialekt geschriebenen Lieder auf die Bühne gebracht. Seine Erfolge feiert er schon lange über Franken hinaus. Seit 1988 hat er zwölf Alben veröffentlicht. Und er bleibt nicht stehen. Mit „Buck 3“startet er ein neues Projekt und tritt neben seinen Soloprogrammen auch als Trio mit den Berliner Musikern Rupert Schellenberger und Felix Lauschus auf.
Auch aus der ostbayerischen Region gibt es Preisträger im wissenschaftlichen Bereich:
Am Montag wurde bereits bekannt gegeben, dass Musiker und Kabarettist Hannes Ringlstetter für sein künstlerisches Schaffen den Sonderpreis erhält.
Seit mehr als 60 Jahren verleihen das Bayernwerk und seine Vorgängerunternehmen den Kulturpreis Bayern. Erstmals wurde der Preis 1959 verliehen – zunächst nur in Ostbayern. Seit 2005 wird der Kulturpreis bayernweit in Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten die von dem Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geformte Bronzestatue „Gedankenblitz“ und ein Preisgeld.
In der Sparte Kunst wählt eine Jury unter Leitung des Kunstministeriums jedes Jahr fünf Persönlichkeiten aus, die für ihren Beitrag zur bayerischen Kulturlandschaft mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet werden. Einen zusätzlichen Sonderpreis verleiht der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Im Wissenschaftsbereich erhalten herausragende Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden bayerischer Hochschulen und Universitäten den Kulturpreis Bayern. Die Auswahl trifft die jeweilige Hochschule. Dotiert sind die Preise in der Sparte Kunst und der Sonderpreis mit jeweils 5.000 Euro, in der Sparte Wissenschaft jeweils mit 2.000 Euro.
„Der Kulturpreis Bayern ist eine Auszeichnung mit jahrzehntlanger Tradition. Immer ging es darum, Menschen zu danken; die mit ihrem Engagement, ihrem Wirken und ihrer Begeisterung für Kunst, Kultur und Wissenschaft unsere Gesellschaft bereichern. Und das ist heute nicht weniger wichtig als bei der ersten Verleihung im Jahr 1959. Im Gegenteil: die letzten Monate haben uns spüren lassen, wie wichtig Kunst, Kultur und Wissenschaft für unser Leben sind – und vor allem die Menschen, die uns damit beschenken. Der Kulturpreis Bayern ist für uns auch ein Anlass, darüber noch bewusster nachzudenken“,
betonte der Vorstandsvorsitzende des Bayernwerks, Dr. Egon Leo Westphal.
Der Bayerische Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte:
„Seit Beginn meines Amtsantritts ist es mir ein Herzensanliegen, Wissenschaft und Kunst im Freistaat sichtbar zu machen, um Kunst- und Wissenschaftstalente in ihrem Schaffen zu unterstützen. Dazu leistet der Kulturpreis Bayern als prominente Bühne einen wertvollen Beitrag. Mit der Auszeichnung wollen wir aber auch unsere grundsätzliche Wertschätzung für die zahlreichen Kunst- und Kulturschaffenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ganz Bayern ausdrücken. Mit ihrer Kreativität, Originalität und ihrem Ideenreichtum machen sie den Freistaat bunter, lebenswerter und erfolgreicher. Dafür mein herzlicher Dank.“
Bayernwerk/JM