Nachdem in der vergangenen Woche eine weitere Durchsuchung im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen das Regensburger Krematorium von der Staatsanwaltschaft bestätigt wurde, gibt es jetzt neue Entwicklungen.
Offenbar hat ein Mitarbeiter des Krematoriums mittlerweile Strafanzeige erstattet. Die Anzeige liegt TVA vor. Es geht um Kohlenmonoxid-Werte, die laut Anzeige gesundheitsgefährdend sind. Die Mitarbeiter des Krematoriums sollen mit diesen erhöhten Werten konfrontiert sein. Zwei städtische Amtsleiter sind in der Anzeige namentlich erwähnt.
Weiter heißt es im Text, dass ein Dienstvorgesetzter schon lange von den Missständen gewusst habe – zwischenzeitlich seien die Grenzwertüberschreitungen bei Kohlenmonoxid bei über sieben Prozent angelangt, wobei der Wert gesetzlich bei drei Prozent liegen würde. Es bestehe täglich Gefahr für die Mitarbeiter, heißt es in der Anzeige.
Ob die Strafanzeige bereits bei Staatsanwaltschaft und Stadt eingegangen ist, konnte uns bislang noch niemand bestätigen.
In einer Stellungnahme von Freitag (8.9) hat die Stadt Regensburg bereits auf das Thema Kohlenmonoxid reagiert. So hätte man im Oktober 2016 Messwerte der beiden eingesetzten Verbrennungsanlagen erhalten. Die Stadt teilt mit: „Unter Zugrundelegung der in VDI-Richlinie 3891 getroffenen 3-% Regelung für CO-Grenzwertüberschreitungen lag die Ofenlinie 1 mit 4,5 % über diese Ausstoß-Grenze. Ofenlinie 2 hielt die Grenze ein. Die durchschnittlichen CO-Messwerte über die gesamte jährliche Betriebszeit gemittelt lagen mit ca. 8 mg/m³ sehr deutlich unterhalb des CO-Grenzwertes von 50 mg/m³.“
Um den Ausstoß der Ofenlinie 1 zu reduzieren, wurden unter anderem die Anlagensteuerung ausgetauscht, die Regelung der Nachbrennkammer optimiert, sowie Mitarbeiter geschult.
In der Anzeige werden auch noch weitere Vorwürfe erhoben. So soll im Krematorium versucht worden sein, auch „in weiteren Angelegenheiten Beweismaterial und Vorgänge zu vertuschen.“
MF