Do., 10.09.2020 , 08:42 Uhr

Kommunen müssen sich auf Steuerausfälle in Milliardenhöhe einstellen

Die Kommunen in Bayern müssen in den nächsten Jahren wegen der Corona-Krise mit Steuerausfällen in Milliardenhöhe rechnen. Für das kommende Jahr geht das bayerische Finanzministerium von rund 1,488 Milliarden Euro weniger Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommensteuer aus, wie die «Augsburger Allgemeine» (Donnerstag) unter Berufung auf eine Antwort des Ministeriums an den Grünen-Landtagsabgeordneten Tim Pargent berichtete. Das Papier lag auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Für das Jahr 2022 rechnet das Ministerium mit 1,788 Milliarden Euro, für 2023 mit 1,724 Milliarden Euro Ausfällen bei den kommunalen Steuereinnahmen.

Schon für das laufende Jahr ist dem Ministerium zufolge mit einem Minus in den kommunalen Kassen zu rechnen. Demnach müssen die bayerischen Städte und Gemeinden eigentlich mit 3,153 Milliarden Euro weniger rechnen – doch sie bekommen vom Bund und Freistaat 2,4 Milliarden Euro für die erwarteten Ausfälle. Unterm Strich bleibt dabei trotzdem noch ein Minus von 755 Millionen Euro für 2020.

Für die Kommunen fordern die Grünen auch für die kommenden Jahre Planungssicherheit, was mögliche zusätzliche Finanzhilfen angeht. Der «Augsburger Allgemeinen» sagte Pargent: «Die Staatsregierung muss daher so schnell wie möglich einen Krisenplan vorlegen, der über dieses Jahr hinausgeht». Der Gewerbesteuerausgleich für 2020 sei ein guter Anfang. «Doch es fehlt einerseits ein Ausgleich für den Ausfall bei der Einkommenssteuer und anderseits die Perspektive für die Folgejahre», kritisierte Pargent.

dpa

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2024 Bayern: 16.500 Firmen verpassen Frist für Corona-Hilfen-Abrechnung Rund 16.500 bayerische Unternehmen haben trotz einer zusätzlichen einjährigen Frist keine Schlussabrechnung für die Corona-Hilfen des Bundes eingereicht. Dies gab die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern bekannt. Betroffene Unternehmen sind nun verpflichtet, den gesamten Corona-Zuschuss plus Zinsen zurückzuzahlen. Firmen, die jedoch eine Fristverlängerung beantragt haben, können ihre Abrechnung im Rahmen eines Anhörungsverfahrens bis 17.07.2024 Steigende Werte in Regensburg: Abwasser zeigt «moderate» Corona-Welle in Bayern In Bayern gibt es zurzeit wieder deutlich mehr Corona-Infektionen. Darauf deutet das Abwassermonitoring hin. Experte Oliver Keppler spricht von einer moderaten Welle im Freistaat. Auch in Regensburg steigen die Werte. 24.03.2025 Bayern: Wohnungen werden billiger – Reihenhäuser teurer Die Immobilienpreise in Bayern bewegen sich derzeit in unterschiedliche Richtungen. In der Landeshauptstadt sieht es anders aus. 24.03.2025 Verband: Bayern muss beim sehr schnellen Internet aufholen Bei der Versorgung mit schnellem Internet steht der Freistaat gut da. Geht es aber um die sehr schnellen Gigabitanschlüsse, gibt es Nachholbedarf.