Der Klimawandel macht hochalpine Bergtouren gefährlicher. Es gebe hier mehr Unfälle – und auch mehr Todesfälle, berichtete der Deutsche Alpenverein (DAV) am Mittwoch in München nach Auswertung von Unfallzahlen seiner 1,2 Millionen Mitglieder. Beim Wandern gebe es ebenfalls mehr Notfälle – immer häufiger werde die Rettung auch deshalb alarmiert, weil sich Menschen verlaufen. «Wir haben eine Verdoppelung von Notrufen wegen Verirrens», sagte Christoph Hummel von der DAV-Sicherheitsforschung. Seine Vermutung: Tourentipps im Internet lockten Menschen auf Wanderungen, die sie dann nicht ausreichend vorbereitet hätten.
Insgesamt 751 Alpenvereinsmitglieder brauchten in den Jahren 2016 und 2017 Hilfe. In den beiden Jahren vorher waren es je 629. Hauptursache der Notfälle waren mit einem Anteil von 47 Prozent Stolpern, Umknicken oder Sturz. In einem Drittel der Fälle (33 Prozent) allerdings mussten die Menschen gerettet werden, weil sie erschöpft waren, dehydriert – oder eben sich verlaufen hatten. Das habe die Hälfte dieser Fälle betroffen.
Im Hochgebirge wiederum werden durch das Schmelzen von Schnee und Eis Passagen schwieriger. Immer mehr Wege führen über Blankeis und die Gletscher werden steiler – damit steigt die Rutschgefahr. Elf Menschen starben 2016 und 2017, weil sie von Seilpartnern mitgerissen wurden.
dpa/MF