Di, 15.05.2018 , 13:07 Uhr

Kelheim: Polizei zieht nach Fischerfest Bilanz

Die Polizei in Kelheim berichtet von einem insgesamt sehr friedlichen Fischerfest 2018. Man zeigt sich zufrieden und richtet auch ein Dankeschön an die friedlichen Besucher des Festes. Erfreulich sei auch, dass in diesem Jahr keine Jugenschutzverstöße festgestellt wurden und auch keine alkoholisierten Jugendlichen aufgegriffen wurden.Trotzdem müssen die Beamten von mehreren Vorkommnissen berichten:

Übersicht der bisher bekannt gewordenen Vorkommnisse / Einsätze:

Straftatenaufkommen – ohne Verkehrsdelikte (Mehrjahresvergleich):

Gewaltkriminalität:

Bedrohung mit Machete:

Am Freitag kam es ausgerechnet am „Kindernachmittag“ zu einem größeren Polizeiaufgebot auf dem Festplatz bzw. im Veranstaltungsumfeld.

Gegen 15:40 Uhr traf eine Gruppe rivalisierender junger Männer beim dortigen „Boxer“ aufeinander.

Der „Hauptakteur“, ein 21jähriger Mann aus dem westlichen Landkreis, bedrohte hierbei einen 18jährigen aus dem Stadtgebiet mit einer mitgeführten Machete durch eindeutige Schnittbewegungen. Die Hiebwaffe hatte er zuvor in seinem Rucksack verstaut, um nicht gleich aufzufallen.

Zum Annähern an den Geschädigten, „benutzte“ er einen 14jährigen Jugendlichen aus seiner Gruppe heraus als „Schutzschild“ und schob diesen vor sich her. Als diesem die Sache zu „heiß“ wurde, flüchtete er vom Festplatz. Als der Haupttäter nun bemerkte, dass viele umstehende Passanten bereits auf den Vorfall aufmerksam geworden sind, ließ er von seinem Vorhaben ab und flüchtete ebenfalls vom Veranstaltungsgelände. Auf der Flucht schlug er einem, der anderen Gruppe zugehörigen 19jährigen Mann, welcher ihm offensichtlich im Wege stand, ins Gesicht.

Bei der anschließenden Tatortbereichsfahndung konnte der Täter auf einem Spielplatz in der Nähe des Alten Hafens festgestellt und vorläufig festgenommen werden. Unmittelbar vor seiner Festnahme entledigte er sich noch mitgeführter Betäubungsmittel.

Die von ihm benutzte Machete konnte bei seiner Festnahme nicht aufgefunden werden. Auch die Absuche seines vermeintlichen Fluchtweges verlief negativ. Die Hiebwaffe konnte letztendlich unter einem Kinder- Karussell am Festplatz aufgefunden werden.

Der Hintergrund der Auseinandersetzung dürfte eine wechselseitige Körperverletzung zwischen Mitgliedern der rivalisierenden Gruppen sein, welche am ersten Tag des Fischerfestes stattfand.

Der 21jährige wurde nach Beendigung aller polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen ihn wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, vollendeter Körperverletzung und wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Zudem erhielt er für die gesamte Dauer der Veranstaltung ein Betretungsverbot.

Die Mitteilung über die Bedrohung mit Machete löste einen größeren Polizeieinsatz mit mehreren Streifenfahrzeugen aus. Die PI Kelheim wurde hier u.a. von benachbarten Dienststellen und einem Diensthundeführer unterstützt.

Körperverletzungsdelikte:

Gleich zum Auftakt kam es am Mittwoch kurz vor 23:00 Uhr zu zwei Körperverletzungsdelikten auf dem Festplatz, bei welchem – wie bereits erwähnt – Mitglieder der beiden rivalisierenden Gruppen, beteiligt waren.

Fest steht bislang, dass auch hier der 21jährige „Hauptakteur“ einem 17jährigen Jugendlichen aus dem Stadtgebiet einen Faustschlag ins Gesicht verpasste, welcher jedoch „nur“ leicht verletzt wurde.

Ein weiterer Beteiligter, ein 19jähriger Mann aus dem Stadtgebiet, wurde durch einen bislang unbekannten Täter attackiert und erlitt nicht unerhebliche Gesichtsverletzungen. Der Verletzte musste mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Die genaue Tatbeteiligung der einzelnen Gruppenmitglieder ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Am Samstag gegen 22:30 Uhr wurde eine 17jährige Jugendliche aus dem südlichen Landkreis von einem ihr unbekannten jungen Mann angesprochen, welcher sie zum „Faustkampf“ aufforderte. Die Jugendliche lehnte ab und erhielt sofort von dem Täter einen Faustschlag ins Gesicht, wodurch sie nicht unerheblich am Kiefer verletzt wurde und ärztlicher Behandlung bedurfte.

Eigentumsdelikte:

Fahrraddiebstähle:

Von Mittwoch auf Donnerstag kam es im Veranstaltungsumfeld zu zwei Fahrraddiebstählen.

Zum einen wurde ein schwarz/grünes Herrenfahrrad der Marke Racer Cross entwendet, welches abgesperrt vor der Sportinsel stand. Der Beuteschaden liegt im unteren dreistelligen Euro-Bereich.

Zum anderen wurde ein versperrtes schwarzes Mountainbike der Marke Bulls Copperhead 3, vor der Sportinsel entwendet. Der Beuteschaden liegt hier im oberen dreistelligen Euro-Bereich.

Verkehrsdelikte:

Im Umfeld des Veranstaltungsgeländes wurden verstärkt Verkehrskontrollen durchgeführt.

Hierbei wurden auch zwei alkoholisierte Fahrzeugführer aus dem Verkehr gezogen.

Ein Senior, der am Donnerstag gegen 21:45 Uhr mit seinem Pkw in der Regensburger Straße kontrolliert wurde, war erheblich alkoholisiert und wurde einer Blutentnahme zugeführt. Sein Führerschein wurde sichergestellt.

Ein weiterer alkoholisierter Fahrzeugführer wurde am Sonntagabend mit seinem Pkw in der Emil-Ott-Straße einer Kontrolle unterzogen. Dieser muss nun mit einem Fahrverbot und einer empfindlichen Geldbuße rechnen.

 

Hilflose Person:

Am Festauftakt gegen 23.30 Uhr wurde ein 20jähriger Mann aus dem Stadtgebiet erheblich alkoholisiert und desorientiert auf dem Festgelände aufgegriffen. Er wurde mit zur Wache genommen. Verständigte Angehörige nahmen den hilflosen jungen Mann anschließend in Obhut. Ihm wurde für den nächsten Tag ein Platzverweis für das Fischerfest erteilt.

Polizeiliche Maßnahmen:

Ø  1  Blutentnahme und 1 Führerscheinsicherstellung (Verkehrsdelikt)

Ø  2  vorläufige Festnahmen

Ø  1  Sicherstellung (Betäubungsmittel im „Macheten-Fall“)

Ø  31 Identitätsfeststellungen

Ø  15  Alkotests

Ø  1  Betretungsverbot

Ø  1 Platzverweis

Die Polizeiinspektion Kelheim setzte für die Betreuung des Fischerfestes zusätzliche Kräfte ein.

Insgesamt waren für die gesamte Dauer der Veranstaltung neben den Regeldienstkräften neun PolizeibeamteInnen eingesetzt, die rund 30 Einsatzstunden für die Sicherheit des Kelheimer Fischerfestes aufbrachten.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Kelheim, dem Veranstalter sowie dem vor Ort eingesetzten Sicherheitsdienst darf wie gewohnt als erprobt, ausgezeichnet und reibungslos bezeichnet werden.

Die Polizeiinspektion Kelheim bedankt sich ausdrücklich bei allen Einsatzkräften der verschiedensten Organisationen und der Stadt Kelheim für die hervorragende Zusammenarbeit.

Nicht zuletzt aber auch ein großes Dankeschön an alle Besucher des Fischerfestes für ihr friedliches Miteinander –  Sie erleichtern dadurch die Arbeit Ihrer Polizei ganz ungemein!

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