Di, 30.01.2024 , 15:24 Uhr

Keine Schließung: Klinik Donaustauf soll an Caritas verkauft werden

Der Caritasverband und die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd haben in intensiven Verhandlungen eine Einigung erzielt.    

Verkauf an Caritas

Der Vorstand der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bayern Süd beabsichtigt, die Klinik Donaustauf spätestens zum 30. April 2024 an den Caritasverband der Diözese Regensburg zu verkaufen. Dies ist das Ergebnis einer außerordentlichen Vorstandssitzung heute in München.
Bei der Sitzung am 19. Januar hatte der Vorstand die Entscheidung vertagt. Unterdessen hat die DRV Bayern Süd weitere Gespräche mit der Caritas geführt, bei denen sich beide Seiten aufeinander zubewegt haben. Die konkreten Details sollen nun ausgearbeitet werden.

Zudem wird die DRV Bayern Süd den geplanten Verkauf bei der Rechtsaufsicht, dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, anzeigen und die weiteren Schritte eng mit dem Ministerium abstimmen.

Der Vorstand der DRV Bayern Süd freut sich insbesondere mit Blick auf die Beschäftigten und die Patienten der Klinik Donaustauf sehr darüber, dass eine Einigung gelungen ist. Dr. Verena Di Pasquale, alternierende Vorsitzende des Vorstands: „Es ist gut, dass der Weiterbetrieb dieser hochspezialisierten und renommierten Klinik in greifbare Nähe gerückt ist und unsere Beschäftigten nun eine Perspektive haben.“

Hintergrund:

Bei der Klinik Donaustauf handelt es sich um das letzte Akutkrankenhaus in Trägerschaft der DRV. Der Betrieb eines Akutkrankenhauses gehört nicht zu den Aufgaben eines Rentenversicherungsträgers. Bei der Klinik Donaustauf greift demzufolge ein „Duldungsstatus“. Aus diesem Grund hat die DRV Bayern Süd seit dem Jahr 2007 immer wieder Versuche unternommen, die Klinik zu verkaufen.

 

Stellungnahme von Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann

Die Caritas war zuletzt einziger verbleibender Interessent im Bieterverfahren mit dem Ziel des Trägerwechsels in Donaustauf. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Entscheidung in München begrüßte Caritasdirektor Michael Weißmann den Zuschlag an die Caritas:

 

Wir freuen uns über die positive Entscheidung der DRV und bedanken uns für das damit entgegengebrachte Vertrauen. Im Geist dieses Vertrauens sind in den zurückliegenden Wochen auch die Gespräche und Verhandlungen geführt worden. Damit ist nun der Weg frei, den Trägerwechsel konkret zu vollziehen. Es gilt jetzt, die Details des Übergangs auszuarbeiten und vertraglich zu gestalten.
Wir betrachten den Erhalt des Standorts Donaustauf als wichtigen Beitrag in der medizinischen Versorgung der Menschen in der Region. Für die Caritas bedeutet die Übernahme der Trägerschaft in Donaustauf die Möglichkeit, ihr Portfolio im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen weiter auszubauen.
Dankbar durften wir zur Kenntnis nehmen, dass von Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik ein Wechsel in die Trägerschaft der Caritas immer wieder befürwortet und begrüßt wurde. Wir freuen uns hier auf eine gute gemeinsame Zukunft.
Danken möchten wir auch jenen, die die Caritas in Gremien und auf unterschiedlichen politischen Ebenen unterstützt haben.“

 

Bürgermeister von Donaustauf erleichtert und freudig

Ein wirklich super Ergebnis der Verhandlungen! Ganz klar eine Entscheidung für die Menschen! Heute ist ein guter Tag! – Jürgen Sommer, Bürgermeister Donaustauf

 

Das Ergebnis ist für alle, die auf die Klinik Donaustauf angewiesen sind, für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und selbstverständlich auch für den Markt Donaustauf von großer Tragweite.

In den letzten Tagen war überall in der Bevölkerung und auch in der Politik der Zusammenhalt in dieser Sache zu spüren. Dadurch konnte ein sehr gutes Resultat für die Menschen im ganzen Landkreis, in der gesamten Region und in ganz Bayern erzielt werden.

Dafür muss allen Verantwortlichen seitens der Deutschen Rentenversicherung und der Caritas von Herzen gedankt werden! Ein großer Dank gebührt ferner allen Patienten, Mitarbeitern und allen weiteren Unterstützern sowie der Politik, die sich für die Klinik Donaustauf stark gemacht haben und mit ihren Aktionen auf unterschiedlichste Art und Weise, durch Gespräche, Veranstaltungen, Worten und Bildern sicherlich auch zu dieser guten Entwicklung beigetragen haben.

Die Gesundheitsversorgung zahlreicher Patientinnen und Patienten und die rund 280 Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik sind somit sichergestellt.

 

Jetzt kann die Klinik Donaustauf zusammen mit dem neuen Träger, der Caritas, durchaus gestärkt in eine positive Zukunft gehen, so das Fazit von Bürgermeister Sommer.

 

Statements aus der Politik:

 

Staatssekretär und Kreisrat Tobias Gotthardt MdL:

„Die Entscheidung zum Erhalt der Klinik in Donaustauf ist eine gute – fürs regionale Gesundheitsangebot, fürs Personal und für Donaustauf. Ich bin heute froh, dass es keinen Plan B braucht und politisch bereit, den Plan A entschlossen mitzugestalten.“

 

Regensburger Bundestagsabgeordnete Peter Aumer:

„Klinik Donaustauf muss jetzt zukunftsfest gemacht werden.“

 

Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd/Hans-Christian Wagner/Marktgemeinde Donaustauf/VS/MB

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